Wie es wohl ist, ein Single zu sein??

Bei mir ist das sehr lange her ,das ich mich mal länger als Single betrachten durfte ,aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern.

Von da an schlitterte ich meißt von der einen ohne viel Zeitverlust in die nächste.

Aber trotzdem würde ich mich mit 17 Jahren (fast 18) schon als Spätstarter bezeichnen.

Nicht das ich es vorher nicht versucht hätte ,hatte aber kein Glück und an genau diese Phase kann ich mich noch genau erinnern.

Wenn man ständig auf der Suche ist und jede Gelegenheit unter Menschen in Wahrscheinlichkeitskategorien zerlegt ,wie nah die Chance ist da eine Freundin zu finden.

Ich kenne den Druck ,den man sich selbst macht ,wenn man wieder vor einem Ereignis steht bei dem man die potentielle Freundin kennen lernen könnte.

Und ich kenne auch das leere Gefühl ,wenn es wieder nichts war und ich wieder leer ausging.

Damals verreiste ich noch mit meinen Eltern und suggerierte mir immer die höchsten Chancen des Jahres jemanden zu finden in diese Zeit.

Zu Hause ist man zusehr mit dem Alltag und immer den gleichen Leuten beschäftigt um an neue Leute zu kommen.

Ich kenne das Gefühl ,da könnte sich was ergeben und ich kenne das Gefühl ,es war wohl wieder nichts genauso wie das Gefühl an Tagen an denen man resümiert (Weihnachten Geburtstag oder Silvester) und dann oft in ein tiefes Loch fällt ,weil wieder ein ganzes Jahr erfolglos verstrichen ist.

Ich kenne die nervenden Fragen von Verwanten ,ob denn der Marco schon eine Freundin hat ,was man dann immer mit einem „noch nicht“ oder einem halb gelogenen „zur Zeit nicht“ beantwortete,wobei ja hier „Zur zeit“ schon eine Pause suggeriert ,obwohl man nichtmal angefangen hat.

Ich erinnere mich an die lange vergebliche Partnersuche ,das sie sehr drückend und belastend und oft enttäuschend war und man immer wieder das Gefühl hatte…das wird wohl nichts mehr.

Und trotzdem konnte man sich an den Gedanken nicht gewöhnen ,da man immer es immer wieder versucht hat ,bis es dann mal geklappt hat.

Es hielt erstmal nicht so lange ,aber es war gut fürs Vertrauen ins Leben und gut fürs Selbstbewußtsein ,das wärend der Suche kaum noch vorhanden war und ständig weiterschrumpfte.

Heute kann ich da auf wilde Zeiten und der Landung in einem sicheren Hafen zurück blicken.

Aber ich habe auch einen guten Freund ,der in meinem Alter ist und immernoch auf der Suche nach dem (ersten) Glück des Lebens ist ,was ich schon so lange hinter mir gelassen hatte..in meiner eigenen Geschichte.

Ich kenne aber diese Zeit (auch wenn sie nicht so angenehm war) als eher unangenehm.

Wie geht es da meinem guten Freund der diese schwere Prozedur des Suchens noch weitere 15 Jahre bis heute betrieben hat.

Wenn ich überlege wie sehr das vergebliche Suchen an meinem Ego genagt hat ,wie wird es ihm heute mit einer bedeutend längeren Zeit der vergeblichen Suche ergehen.

Wenn man sein ganzes Leben bisher gezwungen ist Single zu sein ,kann sich der Mensch an diese Tatsache gewöhnen oder irgendwann eifach aufgeben?

Oder verlangt die Natur stätig ihr recht und die Psyche eines jeden ständig nach einer „besseren Hälfte“??

Kann man einfach die Partnersuche aufgeben?

Kann man im Leben was vermissen ,was man bisher nicht kennenlernen durfte?

Ich kann ihn leider dazu nicht aufragen ,weil ihn nicht zuletzt die traurige Traurige Tatsache seines vergeblichen Suchens viel verschlossener gemacht hat.

Kommt man auf das Thema blockt er sofort ab und vertritt seine Pubertäre Position ,das er sowas nicht braucht und so besser im Leben klar kommt.

Jeder der ihn näher kennt, weis das es eine Fassade ist, die er uns da einredet.

Er redet generell auch nicht gern über Themen die nur im entferntesten Sinne damit zu tun hätten.Eine Vollblockade seine Problemwelt.

Dabei sprechen oft Worte und Taten eine andere Sprache.

Er meint immer ,er würde keine Kinder (und auch keine Freundin oder Frau) haben wollen…(Betonung auf Wollen) aber wenn er dann mal in die Verlegenheit kommt mit meinem Sohn spielen zu müssen ,sieht man ihn als absoluter Kinderkasper aufblühen.

Kann man (wie er) sich einfach mit so einem Leben abfinden in dem man jeden Tag nach Hause kommt und eine leere Wohnung betritt und der einzigste Sex den man hat mit dem Gang in die Videothek und der Wahl des richtigen Filmchens beginnt?

Kapituliert der Mensch irgendwann vor der Realität als reinen psychichen Selbstschutz oder befindet man sich ständig im Wünschen und Träumen?

Alle um ihn herum haben nun eine Familie gegründet und sogar von seinen kleineren Schwestern hat er sich in diesem Lebenszug überholen lassen.

Kommt einem nicht da der Gedanke ,das sich alle in ihren Familien und Kindern flüchten könnten (wie an Weihnachten) und er dann immer mehr allein dasteht?

Ein schleichender Prozess aber sicherlich spührbar.

Diese agressive Problem-verneinugs-taktik kommt immer nur als reiner Selbstschutz rüber ,das wo man gegenüber anderen keine Probleme eingesteht sich auch nicht die blöse geben muß mit ihnen darüber zu reden ,vor allem mit Leuten ,die diese Probleme nicht haben.

Für mich war das damals eine schwere Zeit in die ich nur freundlich zurüchsehen kann ,weil ich heute nichtmehr in ihr selbst feststecke.

Mit zunehmender Zeit der erfolglosen Suche wurde es erdrückender und emotional immer schwerer ,bis ich dann erlöst wurde.

Aber wie wird es sein ,wenn es nicht ,wie bei mir um Monate im Teenageralter handelt sondern um die Jahre und Jahrzehnte eines Mittdreißigers?

Ist nicht zuletzt die Blockade vor dem Problem die eizigste Antwort die er als Selbstschutz installieren kann um sich dem größer werdenden Druck nicht weiter stellen muß?

In den letzten Jahren beobachte ich das mein guter Freund zur bewußten Ignoration des Problems oder vor der Kapitulation vor dem Lebensumstand immer häufiger mehr als seine Blockadehaltung und Selbstlüge braucht ,nämlich viel Alkohol.

Es geht nicht Spurlos an ihm vorüber ,dagegen spricht der Alkoholkonsum für jemanden der immmer als der sportlichste und sich am gesündesten ernährenden Mann stand.

Auch hat er in unregelmäßigen Zeitabständen „schlechte Phasen“ wie er selbst meint.

In diesen Phasen bricht er für Wochen den Kontakt zur Außenwelt vollständig ab.

Ohne Vorwarnung ..bis er sich dann wieder aus der Versenkung mit einer Entschuligung und mit Verweis auf eine „schlechte Phase“ zurückmeldet.

Was emotional mit ihm in diesen „schlechten Phasen“ vor sich geht..bleibt nur Spekulation ,die aber der Realität schon sehr nahe kommen dürfte.

Meine Hilfe steht ihm jederzeit offen.

Aber die Frage ,die ich mir aus einer gewissen betroffenen Distanz stelle ist die….

„Wie fühlt man sich als Dauersingle?“

…in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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