Vatergedanken

Dritte Woche Schule und schon kreisen meine Gedanken wieder problembehaftet um meinen Sohn.
Schulmäßig scheint alles ok, aber was passiert nebenbei?
Er rückt nur sehr zögerlich mit der Sprache raus, wenn wir nach seinem Alltag fragen.
Ganz nüchtern erzählt er uns, das er in der großen Pause allein auf dem Hof steht, wärend sich seine Mitschüler zu kleinen Freundesgruppen verbinden.
Auch ich war immer ein Kind der zweiten Reihe, was nicht sofort auf fremde Kinder zugehen konnte und schnell mit allen Freundschaft schließen wollte.
So wie mein Sohn, war und bin ich auch eher der zurückhaltende, ja fast verklemmt wirkende, aber ich habe immer Anschluß und Freunde gefunden, egal wo ich war.
Das Bild, mein kleiner Mann steht auf dem Schulhof als frischer Erstklässler…allein…gefangen in seiner Schüchternheit…selbstausgrenzend wegen seiner Hemmungen, der Gedanke bestimmt mich und macht mir zu schaffen.
Mehr als reden kann ich mit ihm nicht, denn auch er kann nicht über seinen Schatten springen.
Nach drei Wochen Schule sicher noch kein Grund zur Beunruhigung, aber man will doch das alles immer sofort perfekt läuft, erst recht im Leben der eigenen Kinder.
Schwere Gedankenlast heute, die es dem Schlaf schwer machen wird.

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4 Responses to “Vatergedanken”

  1. deleted user sagt:

    mir ging es aehnlich…

    wie schaut es mit sport nach der schule aus… ich war immer der meinung das kinder durch sowas zusammenfinden. oder eine blockparty samt eltern und kinder zum spielen… wenn die etwas zeit zusammen verbringen bekommt er bestimmt bald mehr freunde

  2. Marcothien sagt:

    Ich hoffe mal das es sich durch den Schul- und Hortalltag doch noch irgendwie einpendelt.
    Ja genau das mit „viel unter andere Kinder“ haben wir wohl versäumt.Alles nicht einfach mit einem 10 Stunden Arbeitstag Plus Wochenendarbeit.
    Aber wenns dir ähnlich ging..und aus dir ist auch was geworden…

  3. alphaLyncis sagt:

    auch mir ging es ähnlich. Bis zu meinem 10. gab niemanden, mit dem ich mich regelmäßig getroffen hätte. Nur das eher peinliche Bemühen meiner Eltern daran etwas zu ändern…
    Ich pflege bis heute lieber tiefe als eine Vielzahl von Beziehungen, bin quasi Einzelgänger geblieben. Es gibt allerdings etwas, das meine Eltern rückblickend richtig gemacht haben: Den Vorschlag zu den Pfadfindern zu gehen; eine Organisation ich ich auch heute noch bedenkenlos empfehle.
    Mit Bear Grylls als „chiefscout of the world“ ist es vielleicht sogar auch heute noch möglich Junge Menschen dafür zu faszinieren.

  4. Marcothien sagt:

    Jeder scheint irgendwann seinen eigenen Weg im Leben zu finden.
    Ich selbst war früher schüchtern.
    Nun wiegen wir ab, wo wir ihn alles hinschicken könnten, was dem Pfadfinder-Effekt am nähesten kommen könnte.