Unerfüllter Kinderwunsch…letzte Klappe

Bekannte von mir versuchen nun schon seit über 10 Jahren ein eigenes Kind zu bekommen.

Bisher scheiterten nicht nur alle Selbstversuche sondern auch das medizinische Feld ist weitestgehend ausgereizt.

Schon seit Jahren versuchen die beiden eine künstliche Befruchtung nach der anderen immer wieder ohne bleibenden Erfolg.

Aus medizinischer Sicht ist wohl klar belegt ,das ER hier als Alleinursache in Frage kommt.

Eine Diagnose an der beide sehr zu knabbern haben und die sich psychologisch sehr selbst-destruktiv äußert.

Sie ist es ,die einen unerschütterbaren Kinderwunsch hat und er allein ist es ,der sich immer wieder die Verantwortung für das Scheitern selbst in die Schuhe schieben darf.

Seelisch ist dieser Mann nach den 10 Jahren Tortur um ein Wunschkind am Ende..sichtbar am Ende.

So wirft sich mir hier eine strittige Frage auf.

Kommt die Medizin zum dem Schluß ,einen „Schuldigen“ für das Problem gefunden zu haben und stellt man diesem Paar keine guten Aussichten auf Erfolg ,ist es dann so klug ,die beiden über die Schachstellen ihrer Familienplanung zu unterrichten?

Auf der einen Seite würde ich sagen ,das jeder das recht hat zu erfahren ,was mit einem medizinisch gesehen nicht stimmt.

Auf der anderen Seite sehe ich aber die große psychologische Belastung das Scheitern eines Kinderwunsches an der eigenen Person festmachen zu können.

Was bringt es der Beziehung ,wenn sie in der Konstellation (wohlmöglich) keine Kinder bekommen kann und man ihnen sagt ,an wem es genau liegt?

Klar solange Therapiemöglichkeiten vorhanden sind ,muß man schon klarstellen ,wer hier eine Behandlung nötig hätte.

Aber wenn die Chance einfach zu klein ist Kinder zu zeugen ,sollte man diese Beziehung mit dieser (eher für den „Schuldigen“) quälenden Wahrheit belasten?

Klar würden viele auch gerne wissen ,wie lange sie noch zu leben haben ,aber wer würde schon wissen wollen ,wann genau er stirbt? Selbst wenn solch ein Termin gut zu bestimmen sei?

Sollte man als Paar nicht einfach damit zusammen klar kommen müssen ,keine Kinder bekommen zu können..ohne das hier die moderne Medizin den Betroffenen dermaßen unter Druck setzt und seelisch völlig abkippen läßt?

Im Auge des Betroffenen könnte hier neben der „Du hast einen anderen verdient“ Stimmung auch die Klarheit geschaffen werden ,der möglicherweise die Beziehung und den Kinderwunsch in zwei verschiedene Wagschalen wirft und gegeneinander abwiegt?

Über die moralische Bedeutung solcher medizinischen Diagnosen die seelisch so einflußnehmend sein können ,habe ich mir schon lange den Kopf zerbrochen und bin bis heute noch nicht zu einer Meinung gekommen ,ob man oder ob man nicht …solche Wahrheiten in eine intakte Beziehung bringen sollte.

Gerade zum Kinderkriegen bedarf es immernoch zwei und wenn dann keine Kinder kommen ,dann soll man diese Entscheidung als Paar tragen.

Wie immer es auch sei.

Die beiden versuchen sich nun in einem letzten Versuch um sich nicht irgendwann selbst zu fragen ,warum man nicht alles versucht hätte.

Durch das lange festhalten am eigenen Kind ist mitlerweile auch eine gewissen Zeit verstrichen ,die sie in die vorderste Reihe einer Adoption bringen könnten.

Daher heißt es in den nächsten Tagen …alles oder nichts.

Zu wünschen wäre es ihnen ,das sie mal hier aus der Statistik kippen und am Ende doch noch alles gut wird.

Das Kind hätte es mit diesen Eltern bestimmt nicht schlecht und für beide würde wohl der größte Traum in erfüllung gehen.

Auch hätte meine Tochter irgendwann eine Spielkameradin die nahe ihrem Alter wäre.

Ich drück mal die Daumen……

..in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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