Posts Tagged ‘Schule’

Das Kind muß weg

Donnerstag, September 20th, 2012

Mein Sohn geht in die zweite Klasse einer normalen Grundschule.
Die Kinder dieser Klasse sowie wir Eltern dieser Kinder verstehen uns alle super, bis auf eine Ausnahme.
Ein Kind fällt von Anfang an durch seine agressive Haltung gegenüber Schülern aber auch Lehrern auf.
Wärend unter den Eltern unserer Kids ein gutes Verhältnis herrscht und wir hin und wieder sogar Dinge tun, die uns näher zusammen bringen sollen, wie gemeinsamen Elterngrillabende oder Ähnlichem, grenzen sich die Eltern dieses Problemkindes sogar von den Geselligkeiten der übrigen Elternschaft aus.
Kaum ein Elternabend auf dem sie mal anwesend sind, kaum Jemand mit denen sie mal ein Wort wechseln.
Sie wurden schon oft genug angesprochen und es ist kein Geheimnis das sie mit uns nichts zu tun haben wollen.
Genauso außen vor ist ihr Sohn in der Klasse, der schonmal nach der Lehrerin tritt oder die anderen Schüler agressiv angeht.
Freunde hat dieses Kind wahrlich keine, er zwingt lieber mal den einen oder anderen mit ihm zu spielen, indem er seinen Spielgefährten mal grob in den Schwitzkasten nimmt.
Gegen unsere Sorgen um den Umgang dieses Kindes mit unseren Kindern, sind deren Eltern immun und die Schulleitung teils unfähig teils ohnmächtig.
Seit jüngster Zeit geht es gegen meinen Sohn, der unvorbereitet den agressiven Verhalten dieses Kindes ausgesetzt ist.
Nach einem guten Jahr sollte man auch mal Bilanz ziehen und erkennen ,das man hier nicht anders handeln kann als gemeinsam immer stärker den Ausschluß des Kindes aus der Klasse (besser aus der Schule) zu fordern.
Ich war immer der gewesen ,der immer ermahnte, man sollte Kinder Kinder sein lassen und auf Besserung gehofft hat.
Nun ist bei mir das Ende der Geduld erreicht, das Kind muß weg.
Hört sich herzlos an, aber ich will nicht, das mein Sohn unter diesem Kind weiter leiden muß.
Da weder Kind noch Eltern sich in der Verantwortung sehen, werde ich jeden Tag mitarbeiten, das dieses Kind von der Schule fliegt.

Schulhof

Freitag, März 23rd, 2012

Soeben habe ich meinen Sohn zur Schule gebracht.
Noch ein paar Monate, dann hat er das erste Schuljahr auch schon schon wieder hinter sich.
Sonst ist der Schulweg reine Routine in der ich mit den Gedanken schon auf dem Weg zur (und auf) der Arbeit bin und nur geistesabwesend warte bis es zum reingehen klingelt und ich los kann.
Da ich die Woche mehr Zeit habe, waren wir heute auch viel früher auf dem Schulhof und ich konnte das Verhalten meines Sohnes im Bezug auf andere Schüler schön beobachten.
Kaum ein Jahr vergangen und es scheinen sich schon die ersten guten Freundschaften gebildet zu haben.
Mein Sohn, der sonst eher für seine Schüchternheit bekannt ist, grüßte jeden zweiten Schüler, mal locker und mal herzlich.
Ich staune etwas wie fest sich da schon die ersten sozialen Bindungen zwischen den Schülern gestrickt haben.
Jeder kann sich an seine eigene Schulzeit zurück erinnern und oft bleiben Schulfreunde länger als die Schule selbst.
Scheinbar war es hier ein stätiger Prozess des letzten Jahres ,den ich nicht mitbekommen habe, weil ich erstens nicht mit in der Klasse sitze und zweitens auch garnicht drauf geachtet habe.
Ich war sonst so mit meinen eigenen Aufgaben des Alltags beschäftigt, das mir das sonst fast komplett entgangen ist.
Jetzt verstehe ich auch, wenn mein Sohn sich nicht immer so freut, wenn ich ihn mal früher aus dem Hort abhole, denn ich erlöse ihn nicht, ich reiße ich wohl meißt aus irgendwas raus.
Wie er mich da so auf dem Schulhof stehen lies, bis es klingelte…..die ersten Schritte des eigenen Lebens.
Nachdenklich.

Vatergedanken

Donnerstag, September 8th, 2011

Dritte Woche Schule und schon kreisen meine Gedanken wieder problembehaftet um meinen Sohn.
Schulmäßig scheint alles ok, aber was passiert nebenbei?
Er rückt nur sehr zögerlich mit der Sprache raus, wenn wir nach seinem Alltag fragen.
Ganz nüchtern erzählt er uns, das er in der großen Pause allein auf dem Hof steht, wärend sich seine Mitschüler zu kleinen Freundesgruppen verbinden.
Auch ich war immer ein Kind der zweiten Reihe, was nicht sofort auf fremde Kinder zugehen konnte und schnell mit allen Freundschaft schließen wollte.
So wie mein Sohn, war und bin ich auch eher der zurückhaltende, ja fast verklemmt wirkende, aber ich habe immer Anschluß und Freunde gefunden, egal wo ich war.
Das Bild, mein kleiner Mann steht auf dem Schulhof als frischer Erstklässler…allein…gefangen in seiner Schüchternheit…selbstausgrenzend wegen seiner Hemmungen, der Gedanke bestimmt mich und macht mir zu schaffen.
Mehr als reden kann ich mit ihm nicht, denn auch er kann nicht über seinen Schatten springen.
Nach drei Wochen Schule sicher noch kein Grund zur Beunruhigung, aber man will doch das alles immer sofort perfekt läuft, erst recht im Leben der eigenen Kinder.
Schwere Gedankenlast heute, die es dem Schlaf schwer machen wird.

Schrecksekunde

Mittwoch, August 31st, 2011

Heute morgen in der Schule meines Sohnes.
Ich bin für ein Gespräch im Sekretariat als eine Leherin mit einem Kind in das Zimmer stürzt.
Der Junge (aus der Klasse meines Sohnes) ist auf der Treppe ausgerutscht und dann gestürzt.
Eine Platzwunde über dem Auge und viel Blut.
Er lag sich auf die Couch im Zimmer und drückte sich einen dicken Verband auf die Wunde wärend Lehrerin und Direktorin versuchten Eltern und einen Arzt zu erreichen.
Ich sah ihn da liege, er sah mich an.
Nicht mein Sohn, aber wie ich ihn da so liegen sah.
Er war selbst von der Situation erschrocken und wußte selbst nicht was er davon halten sollte.
Dieser hilflose Blick dieses Erstklässlers verfolgt mich schon den ganzen Tag.
Auch wenn ich weiß, das der kleine Mann sich nichts ernsthaftes zugezogen hat, bekomme ich die Bilder nicht aus dem Kopf.
Ein kleiner Mensch in Not…er sieht mich an…ich will ihm irgendwie Trost spenden und ihm die Angst nehmen, aber ich bekomme irgendwie keinen Ton raus.
Wegen dem Kind selbst, aber auch wegen meinem Sohn, denke ich viel an die Unfallgefahren des täglichen Lebens.
Eben noch alles ok und dann….
Ich glaube, der kleine hat es schon wieder vergessen, wenn mich dieses Bild immer noch bewegen wird.

Schule als soziales Neuland

Dienstag, August 30th, 2011

Der Große geht nun zur Schule und eröffnet sich damit ein völlig neues soziales Umfeld.
Ich kann mich zwar auch noch leicht an meine Kindergartenzeit erinnern, aber die Schulzeit war dann doch prägender und aus einigen Schulfreunden blieben Freunde fürs Leben.
Nun eröffnet sich dieses neue Lebensfeld meinem Sohn und uns zieht es da irgendwie mit rein.
Ich staune wie schnell man die anderen Eltern kennenlernt und hier und da schon persönliche Kontakte knüpft, nur aus der Gemeinsamkeit heraus, Kinder in der gleichen Klasse zu haben.
So gehe ich jeden Morgen grüßend über den Schulhof, den Einen kennt man vom Sehen, den Anderen schon besser.
Nicht nur für die Kinder ein neues soziales Gebiet, sondern nun für uns Eltern auch.

Vatergedanken

Dienstag, August 2nd, 2011

Das Ende der Kindergartenzeit.
Bevor die Schule nun richtig losgeht, ist der Hort erstmal Anlaufstelle für meinen Sohn, wärend wir noch eine ganze Woche arbeiten müssen.
Mein Sohn hatte sich schon lange drauf gefreut, endlich in einen Schulhort zu gehen.
Auch wenn er ein wenig traurig war als der letzte Kindergartentag gelaufgen war, das nun die Zeit vorbei war und das er seine Kindergartenfreunde nun nichtmehr so schnell wiedersieht.
Am Montag gab ich ihn dann im Hort der Schule ab.
Ein Ort, an dem wir beide noch nie waren um dann in einen Raum voller Fremder zu kommen.
Jeder kennt wohl das Gefühl, den ersten Tag irgendwo zu sein, wo man niemanden kennt und irgendwie alles neu ist.
Dieses Erlebnis hatte mein Sohn nun am Montag das erste mal, denn an seinen ersten Kindergartentag kann er sich nichtmehr erinnern.
Auch wenn Erzieher und anwesende Kinder der Klassen 1-4 freundlich und warmherzig mit ihm umgegangen sind, ist es doch der erste Tag an dem er niemanden kennt.
So war er ganz traurig als ich dann los mußte und weinte versteckt als ich mich dann verabschieden mußte und eine Erzieherin sich um ihn kümmerte um ihn abzulenken.
Als ich ihn dann wieder abholte, saß er ganz alleine an einem Tisch und hatte was gegessen und sich Bilder an der Wand angesehen, wärend die anderen Kinder (die sich offensichtlich alle schon lange kannten) in Grüppchen im Raum verteilt saßen.
Sowas kann auch einen Vater richtig fertig machen , zu sehen das der eigene „kleine Mann“ ganz isoliert scheinbar seine Zeit absitzt, bis er wieder abgeholt wird.
Erstaunlicherweise berichtete er uns aber vom Hort in einer positiven Erzählform.
Er erzählte ,was er alles erlebt hat und was man dort alles machen kann und wie da wann was abläuft.
Sicherlich schien er nicht so, das er so traumatisiert ist, das er dort nie wieder hin möchte ,aber das Bild von meinem Sohn , wie er da allein und schüchtern in der Ecke sitzt, wärend alle um ihn herumtoben, ist ein Bild, was mich seit dem nichtmehr losläßt.
Man hat das Gefühl ,das Kind leide den ganzen Tag und man kann nichts dagegen tun.
Vielleicht war es nur eine Momentaufnahme, wie ich ihn da hab sitzen sehen?
Vielleicht will er gar erstmal alle anderen beobachten bevor er mitmacht?
Ein Thema, welches mich seit gestern Morgen sehr beschäftigt und meine Gedanken über den Tag auch nie ganz in Ruhe läßt.

Ende der Kindergartenzeit

Mittwoch, Juni 29th, 2011

Heute war Kindergartenabschlußfest meines Sohnes.
Auch wenn er praktisch noch eine Woche in die Kita geht, war heute zumindest der symbolische Abschluß dieser Zeit.
Eine Zeit, die dann doch viel schneller vergangen ist, als ich mir das vorgestellt habe.
Heute ersscheinen mir manche Dinge zeitlich sehr weit weg und andere sind wieder so nah, als wären sie gestern erst passiert.
Ich kann mich noch an seine erste Kindergartenwoche erinnern, als ich immer mit in die Gruppe mußte, als vertraute Person.
Ich sehe es noch heute lebendig vor mir, als ich dann minutenweise den Raum verlassen sollte, damit sich mein Sohn langsam daran gewöhnt das nicht immer Mama oder Papa in der Nähe ist und Vertrauen zu seinen Erziehern aufbaut.
Die langen endlosen Minuten als man mich eine ganze Stunde zum spazieren gehen schickte.
Als ich da erste mal mein Kind bewußt eine Stunde in der Kita abgeben mußte und ich es „aus den Augen hatte“, so erinnere ich mich noch heute, kam bei mir das erste Mal das Gefühl an, das sich auch mein Kind schneller weiter entwickelt als man denken kann und er nun kein Baby mehr ist.
Ab heute ist er nichtmal mehr ein Kindergartenkind.
Dabei war es erst gestern als er als kleines stampelndes Bündel in meinen Armen lag.

Schule

Dienstag, Mai 31st, 2011

Ich hatte gestern meine erste Elternversammlung in einer Schule.
Vor Schulbegin das große Treffen und wie und was ablaufen wird.
Plötzlich sitzt man wieder auf Schulbänken und ich denke so, das sich zwischen meiner ersten Klasse und der meines Sohnes kaum was verändert hat.
Schule bleibt Schule auch wenn man sich hier und da modernisiert, das typische bleibt.
Irgendwie saß ich da und lauschte den Ausführungen der zukünftigen Klassenlehrerin über Dinge, die wir dann eh nochmal schwarz auf weiß bekommen und fühlte mich zurück gesetzt in der Zeit.
Auch wenn das schon Jahrzehnte her ist, das ich hier gesessen habe fühlte ich mich an meine frühe Schulzeit erinnert.
Der Sprung vom Schüler zum Elternteil das nun seine eigenen Kinder einschult, kam mir fast vor wie ein wahnwitziger Traum, den ich selbst gerade als Schüler träumen würde.
Selbst wenn mir die Zeit dazwischen durchaus bewußt ist, ist es doch wie ein Augenzwinkern das ich von der Situation eines Schülers selbst in die Rolle des Vaters katapultiert werde.
Auf einmal kann ich mich an Szenen eines Klassenraums erinnern, die mir ab verlassen der Schule nichtmehr im Gedächtnis waren.
Ich war gestern in der Lage die Lehrkräfte einesteils mit den Augen eines Vaters zu sehen, die begutachtet werden ob sie auch fähig sind dem Sohn schulische Dinge beizubringen und in gleicher Zeit konnte ich sie auch „durch die Augen“ eines Schülers sehen.
Eine Autorität, die es zwar gut meint, aber die kein Kumpel ist sondern die Lehrerin, bei der gewissel Regeln gelten und man im Traum nicht daran denken würde, diese zu brechen.
Auf der einen Seite wirds Zeit, das mein kleiner Mann in die Schule kommt aber auf der anderen Seite war er auch gesten noch ein Baby, das man doch nicht einfach so irgendwo reinstecken kann , wo eine gewisse Selbstständigkeit vorausgesetzt wird.
Mein Sohn konnte letzte Nacht gut schlafen, ich hingegen kaum.
Wenn ich dann eingeschlafe bin , träumte ich , ich würde immerzu sitzen bleiben und mein eigener Sohn würde meiner eigenen Klassenstufe immer näher kommen.
Was auch immer das heißen soll.