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Parkbewohner

Donnerstag, Juli 24th, 2008

Ganz in der Nähe befindet sich ein Park ,den ich jeden tag zweimal durchqueren muß.
Mehrmals in der Woche fällt mir da eine kleine Gruppe von Menschen auf.
Ich würde sie nicht als obdachlos bezeichnen , aber vielleicht als Aussteiger.
Ich sehe sie morgens wenn ich losgehe und nachmittags wenn ich wieder nach Hause gehe.
Vier Männer und eine Frau.

Morgens um 8 Uhr macht „Plus“ auf und da werden erstmal die alten und leeren Flaschen gegen neue volle getauscht.
Das Tagespensum der Gruppe tragen sie zu zweit weg.
Dann sitzen sie den ganzen Tag auf der Bank…trinken , rauchen und unterhalten sich.

Abgesonert vom Rest der Welt..etwas gehen gelassen…sitzen sie da und versuchen gemeinsam den Tag rumzukriegen.

Sie stören keinen und sie räumen auch ihren Müll am Abend selbst weg.

Wie kommt es das mal so aus dem Leben aussteigt?

Das man alles ,was uns sonst so wichtig erscheint , vernachlässigt.

Ist es der Alkohol ,der in Wirkung so ein Leben mit Absonderung aus der Gesellschafft mit sich zieht?

Oder ist es das freiwillige verlassen ,der selbstauferlegten Normen ,das einem zum Alkohol greifen läßt.

Ich stelle mir diese Frage ,weil in Deutschland Alkoholismuß eine Krankheit ist….also dürfte es garkeine Kranke ohne Behandlung geben ,die im Park sich ihrer Sucht hingeben.

Urbanes Verbrechen

Montag, Juli 21st, 2008

Meine alte Heimat (sehr lange her) liegt mitten in der Großstadt Berlin.
Eine Gegend ,die zwischen Stadtautobahn und Cityairport nicht viel Platz für Grünanlagen hatte.
Und doch gab es sie.
So gab es in meiner Nähe einen Park ,in dessen Mitte ein kleiner See angelegt war ,in dem sich die Enten tummelten.
Der Park muß in den 60er oder 70er Jahren entstanden sein und außer dem gegegentlichen Mähen der Rasenflächen ist da nie viel passiert.
So wurde der See am Ufer von hohen Sträuchern umschlossen und auch so war dieser Park eher eine Wildnis im Dickicht und die Natur wuchs hier meißt so ,wie es ihr beliebt.
Die kleinen asphaltierten Wege wurden am Rande schon von der Natur zurück erobert aber sie gaben einen Weg durch den ganzen Park an.

Letztens war ich wieder da und traute meinen Augen nicht.
Aus dem kleinen Fleckchen Natur in mitten der grauen Großstadt hat die Stadt nun einen völlig neuen Park erschaffen.
Also ich erkenne die Gegend nicht wieder.
Die kleine Hügellandschaft hat man begradigt und der englische Rasen vermittelt mir eher den Eindruck ,ich würde auf einem Golfplatz stehen in dessen mitte man einen großen Teller mit Wasser eingelassen hat ,der nun den See (Teich) darstellen soll.

Klasse ,nun kann man auf dem „grünen Asphalt“ wieder von Straße zu Straße schauen…und die Enten ,die mal zu dem See gehörten haben schon lange das Weite gesucht ,oder wurden einfach weg geplant.

Wer jetzt in diesen Park geht ,sollte keine Naturerholung erwarten ,sondern ein treuer Freund städtischer Geometrie sein.

Ich wohne ja nichtmehr da …schade finde ich es trotzdem.