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JobCenter

Mittwoch, Juni 18th, 2008

Ach was hört man nicht alles für lustige Geschichten über Behörden und Ämter.
Heute ist mal das JobCenter dran.

Lange konnte K. sich auf einen seichten Umgang mit dem JobCenter einstellen.
Man fragte nicht weiter nach ,welche seiner 500 Bewerbungen überhaupt beantwortet werden ,da man ihm in den letzten Jahren selbst nichtmal eine Stelle vorschlagen konnte.
K. wohnt eben in einem „strukturschwachem Gebiet“ und will bisher nicht umziehen.
Nun hat K. eine neue Sachbearbeiterin…eine erfahrene Frau aus den alten Bundesländern.

Man sieht zwar keinem an ,aus welchem Bundesland man kommt ,aber es gibt Menschen ,die legen wert darauf ,das man es weiß und erwähnen es mit jedem Satz mindestens zwei mal.
Nun will die Frau(die wohl garantiert weder Mann,Beziehung noch Kinder hat und ich wage mal zu sagen ..nichtmal Freunde haben dürfte)…frischen westlichen Wind ins eingestaubte Ostland bringen.

So kam nach einem freundlichen gegenseitigem „Schönen guten Tag“ von ihrer Seite (nach ihrer unterschwelligen Auskunft über ihre Herkunft) erstmal ein Satz ,das sie die Vermutung hat ,das K. hier seine Leistungen mißbrauchen würde.

Sehr schöner Einstieg für ein helfendes Beratungsgespräch.

Es gibt nur eine kleine Liste von Firmen die in seiner Ostdeutschen Provinz überlebt haben und bei denen hat er es einfach versäumt sich wöchentlich zu bewerben.
Mehr Anlaufstellen für eine Bewerbung gibts einfach nichtmehr.

Ich weiß nicht ,in welcher Blase diese Frau an ihre neue Arbeitsstelle gekommen ist ,aber ich finde es einfach dumm Leute ,die keine Arbeit finden (weil es keine gibt) sofort als sozial-Kriminelle zu bezeichnen.

Ich konnte mir das nur so erklären ,das im Leben der Frau (vor allem im Privatleben) genauso düster aussieht wie im Berufsleben des K.

Nur hat K. ein funktionierendes Privatleben und bezeichnet sie nicht offen als nutzloses Lebewesen ,welches nicht in der Lage ist ,seine Gene weiterzugeben.

Ihre weiteren Monate im Exil ,werden ihr zeigen ,das K. kein Geisterfahrer des Systems ist ,sondern das es einfach Gegenden gibt..in der einfach die meisten auf der anderen Straßenseite fahren müssen.

Nochmal Brandenburg an der Havel

Donnerstag, März 27th, 2008

Die Stadt heißt wie das Bundesland in dem sie sich befindet.
Zig mal bin ich zwischen Berlin und Hannover dran vorbei gefahren..heute war ich mal da.

Eine Stadt ,der es wohl auf den ersten Blick geht ,wie allen Städten in Brandenburg.
Da wird auf der einen Seite der alte DDR-Plattenbau wieder „zurückgebaut“ oder besser gesagt ,der immer kleiner werdenden Wohnraumnachfrage gerecht gebaut und auf der anderen Seite hat man aber das Gefühl das die Stadt ihre schlimmste Zeit massenweiser Abwanderungen hinter sich hat.

Kein Stadtbild wie man es aus Klischees her kennt..das nur noch Rentner und Männer das Stadtbild prägen weil alle jungen Frauen es in die westdeutschen Großstädte zieht.

Familien mit Kinderwagen gehören zum Stadtbild genau wie so mancher Hinweis an Schaufenstern die nach Mitarbeitern suchen.

Essen waren wir in Brandenburg an der Havel auch…sehr gut und sehr viel…wobei kaum ein Gericht außerhalb der 5-7 Euro Marke bewegt.
Man passt sich eben der Bevölkerung an.

Für mich ist Brandenburg an der Havel keine Stadt ,die sich im freien Fall befindet ,sondern eine Stadt die ihre schwerste Zeit hinter sich hat und nun an allen bauenden Ecken auf die Zukunft setzt.

Hier werden kleinere Brötchen gebacken ,aber die schmecken besser als so manches aufgeblasene verteuertes Großstadtbrötchen.