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Tyrann im Haus

Sonntag, September 25th, 2011

Bei Streitigkeiten sollte man sich ja erstmal an die eigene Nase fassen, also fange ich damit an.
Mein Sohn und meine Frau nutzen jede Gelegenheit für eine Radtour.
Ob nun zur Schule oder zu Oma in den Garten, alles soll mit dem Rad zurück gelegt werden.
Daher stehen die beiden Fahrräder in den warmen Monaten direkt vor unserer Wohnungstür.
Der Flur ist groß genug und keiner kann sich an den drei Kinderwagen und 4 Fahrädern ernsthaft stören, zumal man wohl gerade den Müttern mit Kinderwagen kaum zumuten kann, jedesmal Kinderwagen (mit Kind auf dem Arm) aus dem Keller zu holen und dann wieder in den Keller zu bringen.
Aber laut Hausordnung ist das nicht erlaubt..weder Fahrräder noch Kinderwagen.
Heute waren die Reifen vom Rad meines Sohnes und des Rades meiner Frau zerstochen.
Wir wohnen in einem Haus mit nicht vielen Mietparteien und ich kann daher im Ausschlußverfahren feststellen, wer es war ,wenn ich alle ausschließe, denen ich das niemals zutrauen würde.
Wenn es jemanden wirklich stört, dann hätte ein nettes Wort genügt und man hätte sich sicherlich einigen können, aber ein Kinderrad beschädigen?Fahrradzubehör einfach entwenden?Nur so als erzieherische Maßnahme?
Ich kann dem Täter nichts beweisen, auch wenn es hier fast unmöglich ist das es dritte sein können ,daman zum betreten des Hauses einen Schlüssel braucht, den nur Mieter oder Post besitzen.
Die Post scheidet aus, das die Taten immer nachts begangen werden.
Ich grübel nun in meiner zugegeben aufsteigenden Agressivität, wie ich mich verhalten soll.
Sicherlich treibt mich mein erster Gedanke eher in Richtung ausgleichende Gerechtigkeit, als das man mit ähnlichen Mitteln zurückschlägt, oder ihn zumindest zur Rede stellt oder ähnliches.Zumindest verlangt dieses Gefühl von mir irgendeine Reaktion darauf.
Eigentlich widerstrebt es mir, von nun an still dem stillen Tyrann folge zu leisten und die Räder einfach jeden Abend in den Keller zu stellen.
Es wäre dann so, das man sich durch diese Sachen hat einschüchtern lassen und folgt nun dem Willen.
Aber wäre es nicht auch der intelligentere Weg, einfach kurz nachgeben als sich möglicherweise in eine ganze Spirale von gegenseitigen „Streichen“ reinziehen zu lassen?
Vielleicht gerade weil es mir widerstrebt bei solch einer „Schelle“ still zu bleiben und überlegen zu grinsen anstatt mit der Faust zurück zu schlagen, wäre das eine Lösung in der ich mich selbst als Gewinner des Konflikt sehen könnte, weil ich in weiser Vorausschau eine Zuspitzung vermieden hätte?
Noch kämpfe ich gegen meine primitiven Gedanken, einfach oben zu klingeln und zu fragen ob er sich vorstellen könnte ,wer hier solche Dinge macht..mit einem Ton des Wissenden..Rächenden…
Oder beweise ich Weitsicht und einen Blick fürs Ganze, Konflikte zu lösen in dem ich die Beste Lösung für den Konflikt finde ohne mich dabei nur von meinen spontanen Interessen treiben zu lassen, sondern die Lösung des Problems in den Fordergrund zu stellen?