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Schätze oder Plunder

Sonntag, Juni 22nd, 2008

Ein Teil des alten Lebens meiner Oma wurde übers Wochenende in einen großen Müllcontainer verfrachtet.
Ihre Sachen so alle angehäuft in einem großen Müllcontainer zu sehen ,gibt mir das Gefühl ,das man nun endgültig damit beginnt den Menschen aus dem eigenen Leben zu verbannen.
Seinen Platz ,den er einnahm ,wird nun anders verwertet ,seine Sachen auf den Müll geschmissen oder gegebenenfalls nach Werten durchsucht.
Es ist schon irgendwie ein trauriges Bild.

Bevor man nun den Container am Montag unwiderruflich auf den Müll kippt ,wollte ich mit meiner Frau doch noch mal einen Blick hinein werfen.
Ich hatte keine Sorge ,eventuell etwas wirklich wertvolles zu finden ,da auf meine Eltern hier als Wertzöllner Verlaß ist.
Aber Wert ist nicht immer gleich Wert und somit fand ich gleich zwei Kisten voll ,denen ich die Reise in die Müllverbrennungsanlage verweigerte.

Nur ,wie gehe ich nun mit dem ganzen Zeug um ,bei dem ich der Meinung war …“Nein das schmeißt mal nicht weg“.

Zum einen Sind es Gegenstände ,die Wert haben könnten ,ohne das wir es wissen und zum anderen finde ich das Bücher aus den Jahren 1910 und älter nicht sofort auf den Müll gehören.

Gespeichtertes altes Wissen in altdeutscher Schrift…

Zum anderen habe ich viele Fotos gefunden ,die damals noch mein Opa als Hobbyfotograf von seiner Umgebung gemacht hat.

Auf den ersten Blick wertloser Plunder ,der eh irgendwann in Vergessenheit gerät ,aber ich hatte da spontan ganz andere Ideen.

Zum einen hatte ich den Geistesblitz alle Fotos ,die nicht Personengebunden sind ,irgendwann mal einzuscannen und ins Internet zu stellen…vielleicht sogar hier in meinem Blog ,da ich denke Berlin zwischen 1920-1950 , gesehen durch die Kamera eines Privatmannes sind irgendwie Unikate und sollte man der zukünfigen Öffentlichkeit zu verfügung stellen.

Der Verschleiß der Geschichte ist eh hoch genug und vielleicht könnten hier die Privataufnahmen meines Opas ,doch ihren Dienst für zukünftige Interessenten tun.

So eine Art „Google-Alle-Daten-für-alle-ins-Netz“ Philosophie ,wobei mir alle Daten der Nutzer egal wären und ich kein finanzielles Interesse an der Wervertung habe.

Wie geht man also um mit dem Nachlaß eines Lebens?

Gut ,das meißte wirft man wohl wirklich weg ,aber ich finde es eine gute Sache digitalisierbare Dinge einfach so zu retten.

Ob und wann ich mein ganz persönliches Projekt angehe ,steht allerdings noch in den Sternen …aber das Material dazu ..bei uns im Keller.

Was bleibt für die Ewigkeit??

Samstag, Juni 14th, 2008

Gerade jetzt ,wo ich mich mit der Vergänglichkeit des Lebens beschäftigen muß ,kommt mir immer wieder die gleiche Frage.
Ich werde mich wohl mein ganzes Leben noch an meine Oma erinnern können.
Meine Kinder werden sich sehr dunkel an sie erinnern ,wenn überhaupt.
Deren Kinder werden über sie genauso viel erfahren ,wie ich über meine Urgroßmutter…nämlich kam was.
Ein Mensch lebt und wenn er stirbt kennt man ihn vielleicht noch 50 Jahre und dann ist er vergessen.
So kommt bisher jeder aus dem Nichts und verschwindet genau wieder dahin.
Der eine hat vielleicht was wichtiges erfunden ,dann wird man sich an seinen Namen erinnern…der andere hat vielleicht nur ein altes Haus gebaut ,das heute noch bewohnt ist.
Aber für 99,9 Prozent aller Menschen gilt ,das sie irgendwann in totale Vergessenheit geraten werden.

Das war immer so…aber vielleicht WAR es eben so…bis heute.

Mit „Heute“ meine ich unser digitales Zeitalter ,wo jeder ,zumindest die theoretische , Möglichkeit hat sich selbst als Medium zu verewigen.

Ich denke von jedem gelebten Leben kann man etwas lernen ,da jedes Leben andes ist und anders gesehen wird.

Meine Oma hat nie ein Buch über ihr Leben geschrieben…selbst wenn ,hätte es wohl nie einer verlegt.

Aber heute kann jeder zu einem Medium werden und seine Ideen, Geschichten ,Meinungen ,Ansichten und Gedanken als Fußabdrücke hinterlassen.

Heute versucht man immer detailierter Sachen aus der Vergangenheit herauszubekommen und es wird schon sehr verwaschen ,wenn man mal 50 oder 60 Jahre in die Vergangenheit schaut.

So klingt das jetzt vielleicht ein bisschen plakativ ,aber ich würde fast von mir behaupten ……“auf meinen Grabstein gehört meine Blog URL“…wenn jemand wirklich wissen will ,wie ich war ,dann hier.

Und man stelle sich mal vor..die Historiker in 100 Jahren habes gar nicht so schwer ,denn viele Leute haben sich für immer im Internet verewigt.
Unvergesslich.

So kann ich nur jedem raten…hinterlasst tiefe Fußabdrücke.

Der Stau vor mir

Donnerstag, Mai 8th, 2008

Wenn man so im Auto im Stau steht ,dann kommen einem schon die merkwürdigstens Gedankengänge.

So kann ich vor mir sehr weit die Straße entlang blicken etlang der langen Autoschlage.
Schräg neben mir ein großer Bus.

Sieht man sich mal um ,dann sitzt in den meisten Autos nur der Fahrer selbst, der Bus dagegen ist halb gefüllt.

Rechnet man das mal hoch ,dann hat der einzige Bus noch mehr Plätze frei ,als hier (jeder für sich) Autofahrer im Stau stehen.

Würden alle Bus fahren ,dann würde es hier wahrscheinlich gar kein Stau geben.

Klar sitze ich ebenfalls alleine im Auto ,aber beim Gedanken an immer weiter steigende Benzinkosten bleibt wohl irgendwann nur eine Alternative übrig ,wenn man nichts von seiner Mobilität aufgeben will.

Würden alle Bus fahren ,würde es keine Staus geben und Pro Kopf würde man pro Kilometer viel weniger Kraftstoff verbrauchen.

Wenn man sich irgendwann keine 8 Euro pro Liter Benzin mehr leisten kann ,wird man wohl dazu übergehen müssen ,sich diesen Liter mit vielen anderen zu teilen.

Ein ausgefeiltes Bussystem ,das einen fast überall hinbringt ,ist dann nur noch eine Sache der Nchfrage.

Eine Vision ,die mir garnichtmal so mißfällt….ein Bussystem ,das günstig ist und einen überall hinbringt…festes Taktsystem und Zukunftssicherer als der Benzinlastige Individualverkehr und jeder Öko-Kraftstoff liefernder Acker ,auf den man früher einmal zur Lebensmittelerzeugung nutzte.