Posts Tagged ‘geschichten aus dem leben’

Der verlorene Freund

Montag, November 24th, 2008

Man was haben wir uns früher mal gut verstanden.
Man sah sich sehr oft und konnte immer irgendwas bereden und wußte garnicht was man zuerst als nächstes zusammen unternehmen sollte.
Wir hatten viel Spaß und es gab immer was zu Lachen und jede Menge gut Laune.
Ein richtiger Freund eben.
Das ist im Prinzip keine 10 Jahre her….und was ist heute draus geworden.

Letztens kam er uns wiedermal besuchen und schon lange verdrehe ich eher die Augen wenn er klingelt als mich ehrlich zu freuen.
Vielleicht haben wir uns mit unseren Interessen unterschiedlich entwickelt ,oder eben ich habe mich weiter wentwickelt und er ist irgendwo stehen geblieben?
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder…er ist immernoch alleine.
Er hat keine weiteren Freunde..eine Familie ,zu der er auch nicht das Beste Verhältnis hat.
Ich lebe nicht vor 10 Jahren ,sodass ich nicht das mit ihm unternehmen kann ,was wir früher mal ab und zu unternommen haben, aber ich habe den Eindruck ,selbst wenn ich wollte , würde er das nicht wollen.

Ich finde mich in einem Interessenfeld wieder ,in Dingen die mich bewegen oder Interessieren..die mit seiner Welt nichts gemeinsam haben.
Irgendwie so ,als würde ich überhauptnichts von seiner Welt heute kennen und auch nichts erkennen können ,was in seiner Welt so existiert.
Das ,was er von seiner Welt berichtet, ist sehr dünn und siehr eher nach „Zeit totschlagen“ aus und es gibt für mich nichts ,was für mich von Interesse wäre.

Und er kann mit meiner Welt kaum noch etwas anfangen.
Ich denke sogar bei so manchen Sachen ,die ich erzähle, ist er nicht nurgelangweilt ,sondern versteht nichtmal richtig ,was ich da überhaupt erzähle.

Seine Welt besteht nur noch aus dem vergagenen und kommenden Fernsehprogramm und seinem täglichen Sport…….mehr nicht.
Fernsehen ist für mich zur Zeit immer mehr was ,was zum Einschlafen dahindudelt und keineswegs mehr eine Quelle ,der ich konzentriert folgen will.
Ob nun der Ratgeber oder die witzige Show heute Abend im TV kommt ist für mich als Gesprächsthema belangloser als das Gerede übers Wetter.

Meine Welt besteht aus meiner Rolle im Familienleben, mit der er nichts anfangen kann.
Meine Welt besteht auch aus Problemen ,die ja meißt zwischenmenschlich sind….damit kann er nichts anfangen ,weil er weder Frau noch Kinder …noch einen engen Kontak zu seiner Familie hat.

Meine Welt sind die Ideen und Träume ,mit denen er nichts anfangen kann , weil er scheinbar nur noch für die Glotze lebt und dafür seine Bestzeiten in seinem Sport zu verbessern..den er stehts allein ausübt.

Seine Welt besteht darin…einfach mal allein durch die Stadt zu fahren ,auf das die Zeit vergeht und er nicht zu Hause allein hocken muß.
Seine Welt besteht darin…alle zwei Tage mal in den Baumarkt zu fahren um zu gucken..oder eben die Zeit totschlagen.

Seine Welt besteht in der Ablehnung gegenüber allem ,was irgendwie neu ist und womit man sich vor Nutzung beschäftigen muß.
Seine Welt ist darauf ausgerichtet ,das sich möglichst wenig ändern und möglichst viel in Routinen abläuft.
Da sich viel Interaktion und Kommunikation ins Internet verlegt hat, habe ich viel Kontakt zu Menschen auf diesem Wege.
Das Internet ist für ihn eine Sache..die er sich irgendwann mal zulegen will…(Vielleicht wenns kein Fernsehen mehr gibt).

Wie kann man nur ein Leben derartiger Stagnation führen?

Dann sitzt man sich gegenüber und das erste was er bei uns macht ,ist den Fernseher an und guckt dann wahrscheinlich genau das gleiche ,was er zu Hause auch gucken würde…aber er ist eben nicht allein.
Wenn ich ihn dann mal mit einer Zwangskommunikation dabei stöhre , versiegt jede Kommunikation irgendwann in einer „Ja“, „Nein“ Konter.
Ihn zu Besuch haben..an Kommunikation gewöhnt ,fühle mich eher als Animatuer ,der selbst bei Fragen auf die er nur knapp Antwortet immer wieder nachhakt um die Kommunikation künstlich am Leben zu halten.
Geheucheltes Interesse an Dingen ,die keinen Interessieren können und das hinwegsehen ,das der andere bei eigenen Erzählungen sichtlich nicht folgen will und kann.

Für eine sporadische SMS reichts dann doch noch ab und zu…..“hallo wie gehts denn..gibts was neues bei dir“……auf die dann meißt…“Nö, was soll es auch neues geben“….zurück kommt.

Oder es kommt eine SMS von ihm ,in der er berichtet was er den ganzen Tag so gemacht hat.
Auch wenns auf den ersten Leser lustig ist..ist es doch im Ganzen eher traurig ,wenn man bedenkt was es mal war……….

„Hallo…habe heute einen neuen Hammer gekauft,dann bin ich Rad gefahren und dann habe ich Bouletten gegessen und dann noch Schokolade…jetzt gucke ich Tatort“

Der Kleinaktionär

Montag, November 24th, 2008

Rolf arbeitet seit 30 Jahren für eine große deutsche Aktiengesellschaft.
Als guter Mitarbeiter hat er sich Ende der 80er Jahre aus voller Loyalität selsbt Aktien seines Arbeitgebers gekauft.
Klar so verdient er mit drann ,wenn er fleißig am Erfolg mitarbeitet.
Nun wird genau diese Firma ein Großteil seiner Personalkosten senken.
Der Firma gehts nicht schlecht…ganz im Gegenteil..sie macht hohe Gewinne…und die Auftragsbücher sind voller als sie bis zu Rolfs Rente reichen würden.
Dennoch will man sich von vielen der deutschen Arbeitnehmer trennen und will sie durch asiatische Arbeitnehmer ersetzen.
So bekommt Rolf nach über 30 Jahren die Quittung für seine Loyalität ,denn Anfang des neuen Jahres startet sein Sozialplan ,der zum Ziel seine Ausgliederung hat.
Seine Aktie freut das, die hat bei der Nachricht (ganz gegen den derzeitigen Trend) nämlich kräftig zugelegt und somit hat Rolf schon die ersten 50 Euro an seiner Entlassung verdient.

Rolf konnte sich dazu nur noch mit reinem Zynismuß äußern.

Hoffentlich halten die Chinesen ihre Aktien einer deutschen Firma ,wenn diese irgendwann in ein Land abwandert ,wo die Leute weniger für ihre Arbeit verlangen.

Das kommt wohl in den besten Familien vor..

Dienstag, August 12th, 2008

So viel Peinlichkeit.

Vorletztes Wochenende.

Endlich mal eine Pizza selber machen…und dann bitte ein ganzes Backblech von.
Selbst mit dem größten Hunger schafft man das ja nicht ganz…aber vielleicht morgen.
So beläßt man das Backblech sammt Pizza im erkalteten Backofen.
Tja und am Tag darauf geht man spontan essen….die Restepizza im Ofen..vergessen.
Gegen Mitte der Woche fällt der unangenehme Geruch schon auf.
Also mal den Kühlschrank nach abgelaufenen Lebensmitteln durchsuchen und bei der Hitze vielleicht den Müll mehrmals am Tag rausbringen.

Was aber hier genau die Küche in einen ungemütlichen Ort machte ,zeigte sich erst beim nächsten Kochen am Wochenende darauf….denn in der Woche ernäht man sich ja eher Gelegenheitsbedingt.

Beim Zubereiten der Lasagne ,will meine Frau schonmal den Backofen vorheizen und beim Öffnen des Backofens zeigte sich dann die verlorene Pizza wieder.

Erstaunlich was aus einer Pizza in einer Woche werden kann…und das noch bei dem warmen Sommerwetter.

Der Coole von der Schule

Montag, Juli 28th, 2008

Als ich noch jung und schulpflichtig war ,gab es einen an unserer Schule ,den man schon als den Coolen von der Schule bezeichnen könnte.
Er war führend in Sachen Trendgebung und Mode und jeder wollte sein Freund sein.
Wer in seiner Nähe war ,war ebenfalls angesehen.
Wie ein König eben.
Immer auf der Seite der Rebellen und Mädchenschwarm Nr.1.

Vor ein paar Tagen habe ich ihn zufällig nach Jahren wiedergesehen.

Von dem King ist nicht viel übrig geblieben.

Er wohnt immernoch im Haus seiner Eltern….mähte den Rasen.
Sein Erscheinungsbild erinnert mich ganz und gar nicht mehr an den König der Schule.
Ein Mann ,der älter aussieht als er sein müßte.
Er sieht irgendwie schon sehr mitgenommen und heute sehr still und introvertirt aus.
Leise zog er mit dem Rasenmäher seine Bahnen.
Er ist mitlerweile selbst Vater und hat eine Dauerfreundin.(Auch wenn ich mir nich vorstellen kann ,wo der Platz in dem kleinen Haus herkommen soll)

Aus dem Schicken-modischen Boygroup Boy ist nun ein rasenmähender Mann mit Halbglatze und Trainungsanzug geworden ,der es immernoch nichtgeschafft hat ,sein Elternhaus zu verlassen mit seiner Familie auf eigenen Füßen zu stehen.

Manche Sachen überraschen einfach.

Vielfraß-Katze

Donnerstag, Juli 10th, 2008

Jahrelang hat sich unser Stubentiger mit einer Dosis Tütenfutter zufrieden gegeben , denn für den erweiterten Hunger gabs ja noch immer Trockenfutter.

Vor ein paar Wochen wurde er krank und bekam mehrfach Antibiotika.

Nun ist alles wieder im Lot ,dem Tier gehts gut und die Kotzerei ist auch lange vorbei.

Seit dem nervt der Kater aber mit überdimensionalem Hunger.
Morgens um 4 Uhr wird meine Frau geweckt um die Futterschalen aufzufüllen und ich bin dann nochmal um 7 Uhr dran ,neues Futter in die Schale fallen zu lassen.

Kommt der erste nach Hause ,wird schon wieder laut und nerved vor Hunger gemauzt.
Eine Ration gibts abends noch und dabei braucht der Kater auch keine 30 Sekunden …ist der Napf wieder leer.

Vielfraß….

Die Katze ..und die Wurzel des Übels

Mittwoch, Mai 7th, 2008

Seit Wochen plagt sich unser Kater mit immer wieder mit dem Übergeben nach den Mahlzeiten.
Irgendwann setzen wir ihn auf „Diät“ ,sodass er sich nicht an einer Mahlzeit überfressen sollte.
Später gingen wir dann doch mit ihm zum Tierarzt und der sah auch einen geröteten Rachen und wahrscheinlich ein Mageninfekt.

So bekam der arme Kater Antibiotika in Spritzenform verabreicht und das an drei Tagen und nebenbei noch übelschmeckende Medizin mit ins Fressen gemischt.

Das alles hielt eine Weile an ,bis er wieder mit dem Kotzen anfing.
Ich sah uns schon wieder beim Tierarzt sitzten und die nächste Therapie anstreben.

Heute morgen wurden wir wieder durch diese typischen Pumpgeräusche einer sich übergebenden Katze geweckt und zum Vorschein kam nebem dem „Üblichen“ auch zwei Haargummis meiner Tochter ,die meine Frau schon seit einiger Zeit vermißt.

Wie kann man denn als Katze so dämlich sein und etwas runterschlucken ,was definitiv nicht bekömmlich ist?

Wir hoffen ,das es zumindest die Teilursache des ständigen Übergebens der Katze ist/war.

Leinenlose Hunde

Montag, April 7th, 2008

Ich habe mein Sohn aus dem Kindergarten abgeholt und direkt vorm Kindergarten rannte ein Hund auf uns zu.
Ich (zu allem entschlossen) stellte mich vor meinen dreijährigen Sohn und hielt den Hund (der wohl eher nur neugierig war) mit dem Turnbeutel auf Distanz.
Der Hund tanzte um uns herum und schnüffelte da ,wo Hunde eben immer schnüffeln müssen.

Irgendwann kam auch man die Herrin des Hundes dazu ,die dann auch irgendwann bemerkte das wir ein Problem mit dem Köter hatten , vor dem Kindergarten eine ausgewiesene Leinenpflicht war und mein Sohn sichtlich Angst vor dem Tier hatte.

Auf ihr leises Bitten regierte das Tier nicht und zeigte klar ,wer hier den Ton angab.

Ein paar Sekunden später riß sie ihn dann am Halsband weg und ließ ihn weiter ohne Leine laufen.
Weiter hinten sah ich schon das nächste Kind panisch fragen ,ob ihre Mama es auf den Arm nimmt.

Bei soviel Rücksichtslosigkeit konnte ich mir meinen Standardkommentar nichtmehr unterdrücken und rief ihr hinterher ,was ich bei jedem Hunbesitzer denke ,der seinen Köter ungeleint rumlaufen läßt ,obwohl er das Tier nicht im Griff hat.

„Bitte anleinen oder einschläfern!!“