Posts Tagged ‘freundschaft im sterben’

Das Ende einer langen Freundschaft

Freitag, Juli 17th, 2009

Wir kennen und praktisch schon aus dem Kindergarten.
Waren seit dem befreundet und sind zusammen aufgewachsen und sind 30 Jahre auf der gleichen Spur durchs Leben gegangen.

Aber Menschen verändern sich nunmal und entwickeln sich weiter.
Wärend ich mich irgendwie, wie alle anderen weiter entwickelt habe ist dieser Freund irgendwo hängen geblieben.

Schon seit ein paar Jahren ist das so, das wir beide irgendwie garkein richtiges Gesprächsthema mehr finden.
Bei den Sachen, die mich interessieren kann er leider nicht mitreden und über seine Belange kann ich auch nur gähnen.
Es gibt immer weniger Gemeinsamkeiten.

Ich bin kein Teenager mehr der von Disco zu Disco zieht und das Leben oberflächlich an sich runterrieseln läßt.
Ich bin ein Familienvater und stehe fest im Leben und fühle mich in meinem Alter wohl.
Ich bin es gewohnt mit anderen Freunden über die Dinge des Lebens reden zu können.Über Beziehungen über Träume, Erfahrungen und Ansichten.
Mit ihm kann ich mich maximal übers Fernsehprogramm unterhalten ,weil irgendwie in seinem Leben nicht viel mehr passiert als sein Leben ohne soziale Kontakte und ohne den Drang mit jemanden mal ohne Fassade zu reden.

Meine Realität befindet sich nicht aber in der Fernsehwelt sondern in der Realen und nur mit realen Personen will ich diese abgleichen und Erfahrungen austauschen und andere Meinungen hören.
Viele Menschen haben unterschiedlichste Dinge erlebt und das Leben auf unterschiedlichste Weise erfahren.
Sowas sind interessante Gespräche.
Die Diskussion meines alten Freundes über die Tatsache welche Asis schonwieder bei RTL zu sehen waren ,spielen für mich keine Rolle solange ich die Leute nicht persönlich kennen lerne.
Ja es interessiert mich einfach nicht ,da es sich außerhalb meiner Lebensrealität spiegelt.

Mein alter Freund hatte bis heute noch keine Beziehung kann sich nicht in seine intakte Famile zurücklehnen da ihm seine Eltern eher fremd sind und meine Frau und ich bilden da schon seinen ganzen Freundeskreis.

Nur wie geht man mit jemanden um der auf der einen Seite total vereinsamt und dadurch natürlich auch immer sonderbarer wird aber auf der anderen Seite keine gemeinsame Schnittmenge mehr spührt?

Seit Monaten schleift das Verhältnis schon gewaltig.
Mein Leben hat sich hin zu denen Leuten ausgerichtet mit denen ich eben nicht nur übers Wetter oder übers Fernsehen reden kann.
Tiefgang von Gesprächen sind unabdingbar für eine gute Freundschaft.
So polarisierte sich mein Leben in den letzten Monaten immer mehr auf die ehrlichen Gespräche neuer Freunde und immer weiter weg vom „reden damit man überhaupt was sagt“ alten Freund.
Ihm scheint noch viel an der „Freundschaft“ zu liegen denn das dünne Verhältnis was wir haben ist mir zu klein und zu flach aber für ihn alles was er noch hat.

So driftet mir ein alter Freund davon zu dem mir 1000de gemeinsame Erlebnisse einfallen ,die aber schon in einer immer weiter scheinenden Entfernung liegen.

Das schlimme an der Sache ist, er driftet mir weg und mich stört das nicht.
Ich habe keine melancholischen Gefühle und kein Bedauern über das langsame sterben dieser Freundschaft in mir.

Ein sterbendes Verhältnis bei dem man nichts gegen und nichts für das Sterben an sich machen will.
Ein sterbendes Verhältnis was der andere noch veruscht am Leben zu halten und man weiß nicht wie man ihm das klar machen soll, das man sein letztes Seil auch noch kappen möchte ohne das er keine sozialen Kontakte mehr hat?