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Die Rede war von Selbstmord

Sonntag, Juni 28th, 2009

Silvester 2008.
Eine Feier mit Freunden und Familie..und damit er nicht so einsam ist..ein Kumpel.

Dieser alte Kumpel trank sich ,wie erwartet, schnell in Form und ich jeder andere würde erschrecken wie schnell man Alkohol in sich reinschütten kann.
Dabei geht es ihm nicht um schmeckt oder schmeckt nicht, nichtmal um den leichten Rausch.
Hier ist einfach die Kontrolle des Trinkverhaltens absolut abhanden gekommen.
Aber das ist ein anderes Thema.

Wir hatten ein bewegtes Jahr hinter uns.
Oft nahmen wir ihn auf weil er an Depressionen leidend oft nicht wußte wohin und ihm zuhause wohl die Decke auf den Kopf zu fallen drohte.
Aus unserem Gästezimmer wurde sein Zimmer und seine „Läßte ihn einmal rein wirst du ihn nur schwer wieder los“ Mentalität hat auch das ganze Familienleben auf eine harte Probe gestellt.
Seine psychischen Porbleme und seine Depressionsattacken waren schuld dafür das er in der ersten Jahreshälfte öfters bei uns war als bei sich zu Hause.
Irgendwann nahm er meinen Ratschlag an einen Psychologen aufzusuchen und seine Depressionen professionell behandeln zu lassen.

Psychologen können einen aber auch nur langfristig helfen wenn man selbst das Problem angehen will ,was sich weit weit hinter der Seele versteckt, was für alle die Ursache ist.
Mein Kumpel gab sich aber mit einem Medikament zufrieden (ein Psychopharmaka) das ihn erstmal etwas Ruhe von seiner derzeitigen Lage bringen sollte.
Aber wie lange kann so ein Medikament wirken (selbst wenn man es immer wieder neu auf Rezept bekommt) wenn man die psychologischen Ursachen der Depressionen nicht mittels einer Gesprächstherapie angeht?

Kurz um zu Silvester als man dann sagen konnte ,dsa jeweils Kindermund und „Besoffene“ immer die Wahrheit sagen rangte er sich um dankende Sprüche ,die ihm im nüchternden Zustand wohl nicht über die Lippen kommen würden.
Da war die Rede von großem Dank und so und dann kam der Spruch…..das wenn wir nicht geween wären und wir im in dieser Zeit nicht aufgenommen hätten ,dann wäre er wohl nichtmehr.

Ein Spruch von Selbstmordabsicht ,selbst wenn er aus der Vergangenheit geholt wird ist doch immer eine klare Aussage eines menschlichen Zustands.

In diesem Jahr ist der Kontakt immer dünner geworden ,weil ich zum einen beruflich sehr eingespannt bin und zweitens mich als Psychotehrapeut überfordert fühle für jemanden der jede weitere Behandlung als nicht nötig ansieht ,da ja die genommenden Medikamente ihren toxischen Dienst tun.

So lasse ich mich am Telefon oft verleugnen oder gehe nicht ran oder hab einfach mal schon was vor, auch wenn ich noch garnichts geplant habe.

Im Juli wird dieser Mann wieder arbeitslos sein und verliert mit seinem 1 Euro Job auch die Letzte Bastion der zeitweiligen Beschäftigung, Aufgabenzuteilung,Ablenkung und sporadischer sozialer Kontakte.

Nicht nur der Umstand das neben seinen Großeltern wir die einzigsten sind ,die er noch zu seinen sozialen Kontakten zählen darf führt zu einer erhöten Distanz meinerseits sondern auch seine Eigenarten mit denen ich immer schwerer umgehen kann.

Soziale Armut und die autosuggestive Zeitbombe noch nie eine Beziehung gehabt zu haben macht diesen Mann zunehmend sonderbar.

In diesen Tagen ist der Kontakt auf Null zurück gefahren, obwohl es mir damit ernster scheint als ihm das (glaube ich) bewußt ist.

Mich plagen die Gedanken seiner Äußerungen das Leben in schweren Situationen nur noch mit Selbsttötung zu begegnen.
Wenn man der letzte soziale Kontakt ist ,fällt es einem schwer die letzte Verantwortung abzuweisen.

Gedanken die mich ,trotz füllenden Alltag, immer wieder heimsuchen.

Einsamkeit

Mittwoch, Juni 18th, 2008

Im letzten (wenn auch nur kurzen) Urlaub hatte ich ab und zu mal die Ruhe um über bestimmte Sachen nachzudenken.

Irgendwann fielen meine Gedanken auf jenen Freund ,der als Freunde nur noch mich und meine Familie hat ,deren Familie sich eher egoistisch im Leben vertieft von ihm abwendet und der weder Familie,Beziehung,Freunde,Job noch sonst irgendwas hat.

Gerade nach dem Tod meiner Oma habe ich erfahren müssen ,wie angenehm es ist ,Menschen um sich rum zu haben und auf ein funktionierendes soziales Umfeld zu vertrauen und sich in seiner Familie doch irgendwie heimisch zu fühlen.

Wie mag das sein,wenn man völlig allein (bis auf die Ausnahme des Kontaktes zu uns) durch Leben läuft.
Man geht allein durchs Leben und kennt selbst die eigene Familie eher so ,wie man einen Arbeitskollegen kennt.
Zur demografischen Seite oder nach unten hat man weder andere Freunde auf der Alterslinie noch ist die Zukunft von heranwachsenden Kindern gefüllt.

Und selbst er mußte noch vor mir durch den Schlag ,des Todes seiner Oma.
Nur eben fast allein.
Wie muß das sein ,wenn man nur noch ein Seil zur Seite hat und ein wages nach oben zu seinen Eltern und Großeltern und dann stirbt man da oben auch noch weg ,sodass es einem das Gefühl gibt ,das man immer mehr allein sein wird.

Im Leben keine Anlaufpunkte zu haben ,wo man mal wieder hinkann oder ein schweigendes Handy in der kaum eine Nummer gespeichert ist.

Wie lebt man ,wenn man arbeitslos und ohne soziale Kontake ganze Tage verbringt ,ohne auch nur ein Wort gesprochen zu haben oder eine Kommunikation geführt zu haben?

Wie mag das sein ,wenn der Fernseher ,der beste Freund und Unterhalter ist ,den man wahrscheinlich den ganzen Tag laufend gegen die Stille ankämpfen läßt?

Man sagt ja ,der Mensch gewöhnt sich an alles ,aber in diesem Fall kann ich mir nicht vorstellen ,das man sich an Einsamkeit gewöhnen kann.

Ich würde in so einer Situation wahrschleinlich große Angst haben…Angst um meine wenigen verbleibenden Kontakte.

Ich hätte Angst völlig einsam zu enden ,in einer Großstadt von Millionengröße in der aber andere keine Gesichter sind ,sondern Fremde.

Angst davor ,irgendwann könnte man sich nur noch unter Fremden fühlen…wie beängstigend muß sowas sein.

Einigen davon kann man helfen ….viele andere leben schon lange so.