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Macht "arbeitslos sein" blöde?

Freitag, Juni 20th, 2008

Hört man in kleinen Gruppen immer wieder die gleichen Sprüche ,wenn Generation A auf Generation X trifft.

Meine Eltern und meine Schwiegereltern zähle ich mal zu Generation A , wobei hier Generation nicht für Alter oder Herkunft stehen soll ,sondern eher für Meinungslager.

Generation A steht in Arbeit um jeden Preis und auch zu jedem Preis.Arbeit ist mehr als das halbe Leben ,wenn nicht sogar dessen Sinn.

Generation X arbeitet um Geld zu verdienen..wenn genug Geld vorhanden wäre ,gäbe es keinen Grund zu arbeiten.

Schlimm wirds erst wenn sich die Generationen treffen und ein Mitglied der Generation X gar arbeitslos ist.

So fallen Sprüche deren Sinn in meinen Augen sehr absolut erscheint.

„Du mußt arbeiten gehen ,du mußt dir doch was beweisen…nicht wegen dem Geld ,sondern für dich…wenn du arbeitslos bist und dich nicht forderst ,wirst du verblöden ,vereinsamen und irgendwann ein Schneckenleben weit ab der Realität führen“

Ich als Generation X Anhänger ,der nur arbeitet weil die Eurozeichen locken ,kann dem nicht so ganz folgen.

Wärend hier der Verfasser dieser Einstellung bei einem Millionen-Lottogewinn trotzdem weiterarbeiten würe um (nach eigener Meinung) nicht zu „verblöden“ ,würde ich eher sofort den Hammer fallen lassen und mich nur noch dem widmen ,was mir ein persönliches weiterkommen verspricht.
So ganz in der Idee der Serie Star Trek ,wo man in einer Zeit lebt in der man die Menschen von der Arbeit frei gestellt hat ,damit sie alle Kraft und Zeit dafür haben ,ihrer ganz eigenen Persönlichkeitsentfaltung nachzukommen und damit jeder eine viel tiefergreifende Induvidualität hat.
Im StarTrek Universum hat das sogar dazu geführt ,das der Mensch damit eine noch schnellere Entwicklung seiner selbst vorweisen konnte.

Nur leben wir nicht im Star Trek Universum ,aber ich würde (mit ausreichend Geld) mich nur noch im die Belange kümmern in der ich für mein Leben einen Sinn sehe.
Ich würde sicherlich nicht den ganzen Tag auf einem Schiff in der Sonne liegen ,sondern würde mich mit Dingen und autodidaktischen Lernprozessen beschäftigen ,die ich für mich ganz individuell festlege.

Ich würde die Zeit nutzen um bestimmte Dinge ohne Zeitlimit erleben zu können.
Mal mit jemanden zu diskutieren ,ohne das irgendwann einer ins Bett muß ,weil er morgen früh wieder raus ackern muß.
Mal Dinge tun ,ohne das der „Ruf der Pflicht“ die Sache wieder vorzeitig beendet ,es sei denn es ist eine selbst auferlegte Pflicht.

Vielleicht würde man aber wirlich „sonderbar“ und „Weltfremd“ und „kommunikationsarm“…(um mal das Wort blöde nicht zu benutzen) wenn man heute sich in seiner arbeitslosigkeit festbeißt oder festgehalten wird?

Vielleicht irre ich mich auch und meine Einschätzung ist eine kühne Zukunftsvision ,bei der bisher noch keiner die interlektuelle Mindesstufe erfüllt um so leben zu können ohne einzurosten?

Macht Arbeitslosigkeit wirklich blöde ,weil man sich selbst weniger fordert ,als es ein anderer (Arbeitgeber) tun würde und rostet damit ein?

Oder wäre es ein Zugewinn ,da man sich um Zeit und Geld keine Sorgen mehr machen müßte und hätte den Kopf frei für anderen Sachen ,bei denen viel herauskommen kann ,weil man eben nichtmehr damit blockiert ist?

Ich finde sogar ,so mache Arbeit ist kontraproduktiver für den menschlichen Geist als alle Zeit in Arbeitslosigkeit.

Ich hoffe ,durch andere Meinungen (Kommentare) in dieser Sache etwas zu lernen ,damit ich mir selbst eine Meinung bilden kann.

JobCenter

Mittwoch, Juni 18th, 2008

Ach was hört man nicht alles für lustige Geschichten über Behörden und Ämter.
Heute ist mal das JobCenter dran.

Lange konnte K. sich auf einen seichten Umgang mit dem JobCenter einstellen.
Man fragte nicht weiter nach ,welche seiner 500 Bewerbungen überhaupt beantwortet werden ,da man ihm in den letzten Jahren selbst nichtmal eine Stelle vorschlagen konnte.
K. wohnt eben in einem „strukturschwachem Gebiet“ und will bisher nicht umziehen.
Nun hat K. eine neue Sachbearbeiterin…eine erfahrene Frau aus den alten Bundesländern.

Man sieht zwar keinem an ,aus welchem Bundesland man kommt ,aber es gibt Menschen ,die legen wert darauf ,das man es weiß und erwähnen es mit jedem Satz mindestens zwei mal.
Nun will die Frau(die wohl garantiert weder Mann,Beziehung noch Kinder hat und ich wage mal zu sagen ..nichtmal Freunde haben dürfte)…frischen westlichen Wind ins eingestaubte Ostland bringen.

So kam nach einem freundlichen gegenseitigem „Schönen guten Tag“ von ihrer Seite (nach ihrer unterschwelligen Auskunft über ihre Herkunft) erstmal ein Satz ,das sie die Vermutung hat ,das K. hier seine Leistungen mißbrauchen würde.

Sehr schöner Einstieg für ein helfendes Beratungsgespräch.

Es gibt nur eine kleine Liste von Firmen die in seiner Ostdeutschen Provinz überlebt haben und bei denen hat er es einfach versäumt sich wöchentlich zu bewerben.
Mehr Anlaufstellen für eine Bewerbung gibts einfach nichtmehr.

Ich weiß nicht ,in welcher Blase diese Frau an ihre neue Arbeitsstelle gekommen ist ,aber ich finde es einfach dumm Leute ,die keine Arbeit finden (weil es keine gibt) sofort als sozial-Kriminelle zu bezeichnen.

Ich konnte mir das nur so erklären ,das im Leben der Frau (vor allem im Privatleben) genauso düster aussieht wie im Berufsleben des K.

Nur hat K. ein funktionierendes Privatleben und bezeichnet sie nicht offen als nutzloses Lebewesen ,welches nicht in der Lage ist ,seine Gene weiterzugeben.

Ihre weiteren Monate im Exil ,werden ihr zeigen ,das K. kein Geisterfahrer des Systems ist ,sondern das es einfach Gegenden gibt..in der einfach die meisten auf der anderen Straßenseite fahren müssen.