So richtig arm sein

Da läuft doch gerade noch auf Pro7 die Serie „We are Family“.

Diesmal eine Familie aus Brandenburg.

Ein Paar hat 2 Kinder und lebt im eigenen Haus mehr schlecht als recht.

Sie (Ende 30) ist krankheitsbedingt vom Arbeitsleben suspendiert und er(Anfang 40) ist ohne Ausbildung seit 8 Jahren auf Jobsuche.

Jetzt wo das gemeinsame Haus in der Einöde des Brandenburger Landes immer mehr zu verfallen droht und der Schimmel sich die Wände hochfrist scheint ein Einkommen der Familie aus Arbeit höchste Priorität zu bekommen.

Ich wil garnicht weiter auf die psychologische Situation der beiden eingehen ,aber sie sieht die notwendige Erwerbstätigkeit ihres Mannes an ,als würde es hier um Leben oder Tod gehen oder um eine rettende Organspende.

Der Mann schleppt sich von A nach B um im dünn besiedelten Gebiet nach Arbeit zu suchen und sie nimmt jede Hiobsbotschaft auf ,als wenn sie wieder dem gmeinsamen Todesurteil ein bisschen näher gekommen sind.

Bei der Art ihrer Enttäuschung sieht jeder ,das sie ihrem Mann die Verantwortung und die Schuld für diese Situation zuspielt.

Nun kämpft der Mann um einen Job und jede Absage (die er ja nicht verschuldet hat) kann sie nur in Weinkrämpfen ausbrechen und ihm Vorwürfe machen.

Das Baufällige Haus ist mit dem Notwendigsten eingerichtet und man sieht schon via TV das alles ziemlich alt und zusammen“besorgt“ ist.

Die ganze Familie rennt (sogar oder gerade weil das TV da ist) in Lumpen rum ,die ich nichtmal dem DRK andrehen würde.

Die ganze Dramatik der Armut wird in einer einzigen alltäglichen Szene klar.

Es geht ums einkaufen.

Es ist einfach kein Geld da um alles einkaufen zu gehen.

Daher wird abgewägt ,was z.Z. am dringensten benötigt wird.

Nach ein paar Rechnerein wird klar ,nichtmal dafür wird es reichen.

Die Kinder kommen an und opfern 4 Euro ihres Taschengeldes ,was zum Einkaufsbudget aufadiert werden soll.

Unter großer ethischer Dramatik ,ob man nun das Geld der Kinder annehmen darf und auf der anderen Seite hat man wohl keine Alternative ,wird dann das Geld der Kinder dazu verwendet um für einfachstes Essen und Trinken und Drogerieartikel zu kaufen.

Eine Familie ,die sichtbar durch die Armut gezeichnet ist.

Nicht nur an den Klamotten sieht man es ihnen an ,das sie mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht schritt halten können.

Am Ende bekommt er eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch als Hausmeister in der Nähe.

Sein Chef in Spe ist zwar erstmal erschrocken ,das der Mann zwar pratische Erfahrungen aus seiner Haussarnierung aufweisen kann ,aber über keinerlei Berufsabschlüsse verfügt.

Vielleicht mehr im Beisein der Öffentlichen Medien ,ringt er sich dann doch durch den Mann eine 4 Wöchige Probearbeitszeit zu gewähren.

Bis dahin sollte ,das Fernsehteam wieder verschwunden sein.

Vielleicht hat der Mann aber wirklich Glück und kann sich wirklich in der kleinen Hausmeisterfirma als praktischer „Geschäftsführer“ beweisen.

Mann kann es ihm nur wünschen ,aber die gängige Realität weis meißt einen anderen Weg auf ,wenn es um Wunder vor der Kameralinse geht.

Nach 8 Jahren bekommt er nun eine Chance ,die er sonst nie bekommen hätte und zufällig ist das Fernsehen dabei.

Ende gut alles gut…wie im richtigen Leben.

Lehrenden Charakter hatte diese Sendung dann doch.

Ich weis nun was es bedeuten kann arm zu sein …mitten in Deutschland..

..in diesem Sinne..Danke fürs Lesen

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