Schwiegervaters Atlantis und eine neue Hoffnung

Nachdem die Mutter meines Schwiegervaters altersbedings aus dem ihrem Haus und damit aus dem Elternhaus meines Schwiegervaters ausgezogen ist ,sind nun 3 Monate vergangen und mein Schwiegervater hat dies immer noch nicht so ganz verdaut.

Im Winter war man ja eh selten da aber jetzt ,wo es draußen unverkannbar Frühling wird ,wird es ihm wohl zunehmend mehr bewußt ,was er da verloren hat und wie sehr sich sein Leben der neuen Situation anpassen muß.

Da mein Schwiegervater im Berliner Umland in Dorf und mit Gartenzugang aufgewachsen ist ,wäre er der letzte der sich in ständig in einer Mietwohnung in der Stadt wohl fühlen könnte.

Da schlosse meine Frau und ich den Entschluß uns (für meine Schwiegerletern) mal nach einem Pachtgrundstück im Grünen mit Gartenhäuschen umzusehen.

Wir haben lange im Internet die Angebote verglichen und nun am Wochenende bot sich uns die beste Situation der Eltern meiner Frau unsere Erbegnisse zu verkünden.

Meine Schwiegermutter hatte am Sonntag ihren Geburtstagsbrunch gefeiert und als die letzten Gäste am Nachmittag sich dann auf den Weg nach Hause machten und mein Schweigervater wehmütig am Tisch mit vielen leeren Flaschen saß( von der er auch einige getrunken haben dürfte) wagte ich unser Anliegen per Angebot vorzutragen.

Er war sehr interessiert und gestand sich über ähnliche Möglichkeiten auch schon informiert zu haben.

Meine Schwiegermutter war von der Möglichkeit sofort hellauf begeistert und bekundete offen ihre positiven Ambitionen in diese Richtung wieder eine Möglichkeit zu haben ,sich draußen im Freien in die Sonne legen zu können.

Schon wegen ihrer Enklekinder fand sie das als eine prima Idee.

Mein Schwiegervater war zwar begeistert aber seiner Aussagen folgend würde er noch zu sehr an dem Verlust seines Heimatgrunstückes zu kauen haben.

Nach seiner ,doch etwas seltsamer Schilderung, wäre er zu Zeit zu 40 Prozent bereit sich um ein neue Heimat im Grünen zu kümmern aber er ist sich sicher das diese 40 Prozent im Laufe des Sommers noch auf 100 Prozent steigen werden.

Ich fragte mich da ein bisschen wie man zu 40 Prozent für eine Sache sein kann und jetzt schon mit Sicherheit sagen kann ,das man in Absehbarer Zeit voll dahinter steht?

Aber wir ließen es dabei und setzten auch keine Zeiten fest sondern ließen blos das Angebot im Raum stehen ,das es sowas gibt und das es finanziell erschwingbar ist und das wir sämmtliche Organisatorische Sachen wie aufstöbern der Angebote und Kontaktherstellung übernehmen würden.

Nun haben wir doch (wie ich erwartete) offene Türen mit diesem Thema eingerannt ,obwohl es meinem Schwiegervater anzusehen war ,das es für ihn immer noch ein schweres Thema ist ,das er emotional noch nicht verdaut hat.

Angetrunken steht er sowieso bei solchen Themen näher am Wasser daher wurde die Diskussion auch sehr emotional.

Als wir dann die Grundlegenden Dinge geklärt hatten ,war er wieder in seine verlustreiche Realität zurückgeholt und analysierte dann mit sichtbarem Schwermut die Situation.

Seine Heimat sei weg ,seine Heimat in der er aufgewachsen ist und immer da einen Rückzugsort hatte.

Mit Menschen mit denen er da befreundet ist versucht er noch Kontakt zu halten ,einzig allein um sich nicht völlig aus seiner Heimat ausschließen zu wollen ,aber ihm ist auch bewußt ,das es sich hier um Beziehungen handelt ,die früher oder später sich immer weiter auseinanderleben werden.

Als er noch da seinen Rückzugsort hatte ,war es ja für ihn eine zweite Heimat und nun würde er eh nur noch als Besucher kommen und wäre den Einladungen und der Gastfreundschaft der verbleibenden Leute ausgeliefert.

Das Thema ist immer noch sehr bedrückend ,aber wir sind froh einen Weg zu finden ,der ihn vielleicht irgendwann wieder aufblühen läßt.

..in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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