Scheiß Streik

Bisher hatte ich immer Verständnis dafür, wenn man vom Streikrecht gebrauch macht um, als letztes Mittel, auf innerbetriebliche Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.
Was sich in meinen Augen jetzt die GDL geleistet hat übersteigt den Rahmen in dem man ja so weinig wie möglich Schaden anrichten wollte um einiges.
Wie kann man so kurzfristig hier in Berlin in den Notstand treten, das die BVG keine Chance hat, das Chaos mit mehr Bussen und Bahnen wenigstens ein wenig abzufedern?

Meine Frau hatte heute morgen um 10 Uhr in der Stadtmitte einen sehr wichtigen Termin.
Was bleib uns also übrig als die Kinder so früh es die Kita zuläßt dort abzugeben um dann zu versuchen mit dem Auto an den Ort zu kommen, der gerade heute so wichtig ist.
Aber wenn die Bahn in einem Ballungsraum streikt, dann sind wir eben nicht die einzigsten, die da auf die Idee „Auto“ kommen.
So standen wir nach zwei an einem Punkt zu dem ich normalerweise 20 Minuten brauchen würde.
Nach einer gewissen Zeit konnte man dann auf halber Strecke einfach umkehren, der Termin war nichtmehr zu halten.
Hätte man ein paar Stunden oder Tage früher von dem Streik gehört, hätte man telefonisch noch was „drehen“ können, aber so kurz nach Feierabend bekannt zu geben das man in knapp 12 Stunden die Stadt lahm legt, wo keiner mehr ernsthaft eine Chance hat sich drauf einzustellen.
Für meine Frau und mich ist durch diese Scheiß GDL heute ein hoher, sehr hoher (vor allem ideologischer persönlicher) Schaden entstanden ,denn dieser Termin, diese Gelegneheit kommt so schnell nicht wieder.
Ich war durch diese Aktion später als geplant bei der Arbeit und auch so war es für meine Firma heute ein Verlustgeschäft.

Ich schließe mich nun an im großen Chor derjenigen ,der die Lokführergesellschaft für die unsymphatischste Gewerkschaft hält, die Deutschland zu bieten hat.
Wer so rücksichtslos (auf möglichst großen Schaden bedacht) für seine Interssen eintritt, hat diese damit verpielt und bei mir absolut verschissen!
Liebe Lokführer..ihr habt einen wichtigen und verantwortungsvollen Beruf, aber diese Gewerkschaft(Leitung) hat euch nicht verdient!

Meine Meinung!

Tags: , , , ,

No Responses to “Scheiß Streik”

  1. Vladimir sagt:

    Hey Du machst mir ja Spaß.
    Streiken ja, aber bitt keinem weh tun.

    Nicht mal streiken können die Deutschen richtig! Noch ist der Streik ein legitimes Mittel um soziale Forderungen durchzusetzen. Aber auch die Gewerkschaften paktieren mit dem Kapital. Ein echter Arbeitskampf, da wird gestreikt bis die Forderungen durchgesetzt sind. Und nicht diese so genannte Nadelstichtaktik die hier praktiziert wird nur um den Schein einer Gewerkschaft zu wahren, während die Unternehmen die größten Profite ihres Bestehens einfahren. Was soll ein Streik der Lokomotivführer von frühmorgens 04:00 bis 07:00 Uhr. Oder im öffentlichen Dienst. Mal wird ein paar Stunden in Hamburg gestreikt, mal in München, mal in Berlin.
    Ein Streik müsste so angesetzt werden, dass die Unternehmer ihn NICHT kompensieren können. Und auch Druck von anderer Seite kommt.
    Zu den Lockführern müssten gleichzeitig auch die Fuhrunternehmen einschließlich BVG bestreikt werden. Dass würde Druck machen. Da würde dann auch Duck von anderen Konzernen kommen. „Just in Time“ wird dann zum Bumerang. Ohne Lagerhaltung muss man jede Schraube hunderte von Kilometern durch die Gegend schaukeln?
    Und dann werden auch noch Kompromisse gemacht, die für die Streikenden eine Beleidigung sind.

    Alle Räder stehen still, Wenn dein starker Arm es will.
    Lang ist es her dass sich die Arbeiterklasse dessen bewußt war.
    Heute gibt es zu viele wie Dich …….. Statt Dich über die GDL aufzuregen solltest Du deren Forderungen unterstützen.

    Wenn Du mal für bessere Bedingungen streiken solltest, werden andera auch sagen aber bitte so, dass ich nicht davon betroffen bin.

  2. Marcothien sagt:

    Im Grunde hast du recht, denn auch das Recht zu Streiken mußte man sich erkämpfen.
    Der Nachteil das die Wirtschaft in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit so verzahnt ist, das hier der Arbeitskampf der einen für ein paar Prozent mehr Lohn , den Verlust der Existenz der anderen bedeuten können , die auf diese (funktionierende) Leistung angewiesen sind.

  3. eslebe sagt:

    Es geht hier um einen gemeinsamen Tarifvertrag für die Dt. Bahn und die 6 großen, privaten Bahnen. Als es um den Zusammenschluss mehrerer Bahngewerkschaften ging, hat aber gerade die GDL quergeschossen. Dabei hätten die Gewerkschaften ihre Kräfte bündeln können und wir hätten weniger Verhandlungen und Streiks. Da ging es meiner Meinung nach um den Erhalt von Gewerkschaftsposten.
    Gewerkschaften sind wichtig und letztlich sind die Streiks ja die Hauptwaffe der Gewerkschaften, aber nicht jede Forderung ist automatisch richtig; sie sollte nicht der Imagepflege und der Anwerbung neuer Mitglieder dienen.
    Man sollte die besondere Stellung der deutschen Bahn als ehemaliger Monopolist und verbeamteter Mitarbeiter bedenken. Telekom und Postmitarbeiter verdienen auch mehr als ihre Kollegen der neuen Konkurrenz. Wirtschaftsfachleute sollten klären, ob die 6 großen Privaten gleiche Löhne zahlen könnten, wie die deutsche Bahn, ohne Schaden zu nehmen, denn damit ist ja niemandem geholfen (außer der Dt. Bahn). Und natürlich wird der Fahrgast mehr bezahlen müssen, wie so oft in den letzten Jahren.