Parkbewohner

Ganz in der Nähe befindet sich ein Park ,den ich jeden tag zweimal durchqueren muß.
Mehrmals in der Woche fällt mir da eine kleine Gruppe von Menschen auf.
Ich würde sie nicht als obdachlos bezeichnen , aber vielleicht als Aussteiger.
Ich sehe sie morgens wenn ich losgehe und nachmittags wenn ich wieder nach Hause gehe.
Vier Männer und eine Frau.

Morgens um 8 Uhr macht „Plus“ auf und da werden erstmal die alten und leeren Flaschen gegen neue volle getauscht.
Das Tagespensum der Gruppe tragen sie zu zweit weg.
Dann sitzen sie den ganzen Tag auf der Bank…trinken , rauchen und unterhalten sich.

Abgesonert vom Rest der Welt..etwas gehen gelassen…sitzen sie da und versuchen gemeinsam den Tag rumzukriegen.

Sie stören keinen und sie räumen auch ihren Müll am Abend selbst weg.

Wie kommt es das mal so aus dem Leben aussteigt?

Das man alles ,was uns sonst so wichtig erscheint , vernachlässigt.

Ist es der Alkohol ,der in Wirkung so ein Leben mit Absonderung aus der Gesellschafft mit sich zieht?

Oder ist es das freiwillige verlassen ,der selbstauferlegten Normen ,das einem zum Alkohol greifen läßt.

Ich stelle mir diese Frage ,weil in Deutschland Alkoholismuß eine Krankheit ist….also dürfte es garkeine Kranke ohne Behandlung geben ,die im Park sich ihrer Sucht hingeben.

Tags: , , ,

2 Responses to “Parkbewohner”

  1. Mauzzzz sagt:

    ..wie Du schon sagtest, Alkoholismus ist eine Krankheit, aber, wer akzeptiert diese Sucht schon als solche?
    Doch wohl leider die wenigsten…
    Zudem kommt noch das Problem, das man niemals einem Süchtigen helfen kann, der selber seine Sucht nicht erkennen kann, oder will, oder vielleicht auch nicht die Kraft hat, heil zu werden ..
    In meiner Jugend hatte ich oft Kontakt zu „Aussteigern“, ergab sich , weil ich nach dem Tanzen meistens stunden in den U-Bahn- Halle auf die erste BAhn warten musste. Ich glaube die wenigsten von diesen (meistens sehr freundlichen Menschen) sind freiwillig ausgestiegen …ausgenommen Punks, die prahlten oft damit „Frei“ zu sein.Und sich nicht wie „wir“ Spiesser in Normen und Formen pressen zu lassen …

    Eine TAnte von mir macht auch „Platte“,
    es ist traurig, sehr traurig ..aber scheinbar gibt es auch für sie keine Hoffnung

    …grüsse an Dich

  2. Marcothien sagt:

    Sucht ist das eine…und wenn es eine Krankheit ist (und dann hat man das nunmal festgestellt) dann sollten es auch jemand geben ,der sich darum kümmert…zumindest die Hilfe anbietet.

    Was das Freisein von Aussteigern angeht….das muß jeder für sich selbst entscheiden….ohne Neid und Urteil anderer.