Nichts weiter..

In der doch sehr dürftig gewordenen Kommunikation mit meiner verkomplizierten Freundschaft, wollte ich mir die Höflichkeit nicht nehmen lassen, ab und zu nach dem werten Befinden Plus einem Floskelhaften „Was machst du heute so“ zu fragen.
In sporadischen Zeitabständen nachgefragt, bekomme ich fast immer die Antwort..“ok“ auf die Frage nach dem Befinden und „nichts weiter“ auf die Frage nach dem, was denn noch vor ihm liegt oder ihn vielleicht gerade beschäftigt.
Gerade dieses „Nichts weiter“ gibt mir zu denken, denn eigentlich trifft diese Aussage genau die traurige Tatsache seines Lebens.
Neben der Essenbeschaffung und 3 mal die Woche je 2 Stunden Sport in einem Fitnesstudio macht er wirklich nichts.
Zu meinem Erstaunen stellte ich sogar fest, das oft nicht mal der Fernseher auf Dauerbetrieb lief, wenn ich ihn mal spontan besucht hatte.
Ungläubig frage ich dann oft nach, was er gerade so gemacht hat, mit der bekannten Antwort…nichts weiter.
Ich frage mich, wie man einfach nichts machen kann, ohne irre zu werden oder das einem die Decke auf den Kopf fällt.
Hinzu kommt, das ich immer mehr beobachte, das er sich vom Leben immer weiter abwendet und sich auch immer schwerer aus dieser offensichtlichen Monotonie rausholen lassen will.
Da stellt sich mir ,die Frage, ob ein Mensch sich an diese flache Dasein irgendwie gewöhnen kann und damit zufrieden ist, wenn einfach mal so nichts passiert und es auch nichts am Horizont gibt, was verkündet das diese Ruhephase auch irgendwann wieder vorbei ist?

Hat er sich in dieser Situation des Lebens selbst abgeparkt oder ist er eher in sich gefangen in einem depressiven Gefängnis, aus dem er alle sporadischen Besucher heraus anlächelt, als würde es ihm gut gehen und alles ok sein?

In Gedanken über die beängstigende Tatsache, im Leben so rein Garnichts mehr vor zu haben..

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