Macht "arbeitslos sein" blöde?

Hört man in kleinen Gruppen immer wieder die gleichen Sprüche ,wenn Generation A auf Generation X trifft.

Meine Eltern und meine Schwiegereltern zähle ich mal zu Generation A , wobei hier Generation nicht für Alter oder Herkunft stehen soll ,sondern eher für Meinungslager.

Generation A steht in Arbeit um jeden Preis und auch zu jedem Preis.Arbeit ist mehr als das halbe Leben ,wenn nicht sogar dessen Sinn.

Generation X arbeitet um Geld zu verdienen..wenn genug Geld vorhanden wäre ,gäbe es keinen Grund zu arbeiten.

Schlimm wirds erst wenn sich die Generationen treffen und ein Mitglied der Generation X gar arbeitslos ist.

So fallen Sprüche deren Sinn in meinen Augen sehr absolut erscheint.

„Du mußt arbeiten gehen ,du mußt dir doch was beweisen…nicht wegen dem Geld ,sondern für dich…wenn du arbeitslos bist und dich nicht forderst ,wirst du verblöden ,vereinsamen und irgendwann ein Schneckenleben weit ab der Realität führen“

Ich als Generation X Anhänger ,der nur arbeitet weil die Eurozeichen locken ,kann dem nicht so ganz folgen.

Wärend hier der Verfasser dieser Einstellung bei einem Millionen-Lottogewinn trotzdem weiterarbeiten würe um (nach eigener Meinung) nicht zu „verblöden“ ,würde ich eher sofort den Hammer fallen lassen und mich nur noch dem widmen ,was mir ein persönliches weiterkommen verspricht.
So ganz in der Idee der Serie Star Trek ,wo man in einer Zeit lebt in der man die Menschen von der Arbeit frei gestellt hat ,damit sie alle Kraft und Zeit dafür haben ,ihrer ganz eigenen Persönlichkeitsentfaltung nachzukommen und damit jeder eine viel tiefergreifende Induvidualität hat.
Im StarTrek Universum hat das sogar dazu geführt ,das der Mensch damit eine noch schnellere Entwicklung seiner selbst vorweisen konnte.

Nur leben wir nicht im Star Trek Universum ,aber ich würde (mit ausreichend Geld) mich nur noch im die Belange kümmern in der ich für mein Leben einen Sinn sehe.
Ich würde sicherlich nicht den ganzen Tag auf einem Schiff in der Sonne liegen ,sondern würde mich mit Dingen und autodidaktischen Lernprozessen beschäftigen ,die ich für mich ganz individuell festlege.

Ich würde die Zeit nutzen um bestimmte Dinge ohne Zeitlimit erleben zu können.
Mal mit jemanden zu diskutieren ,ohne das irgendwann einer ins Bett muß ,weil er morgen früh wieder raus ackern muß.
Mal Dinge tun ,ohne das der „Ruf der Pflicht“ die Sache wieder vorzeitig beendet ,es sei denn es ist eine selbst auferlegte Pflicht.

Vielleicht würde man aber wirlich „sonderbar“ und „Weltfremd“ und „kommunikationsarm“…(um mal das Wort blöde nicht zu benutzen) wenn man heute sich in seiner arbeitslosigkeit festbeißt oder festgehalten wird?

Vielleicht irre ich mich auch und meine Einschätzung ist eine kühne Zukunftsvision ,bei der bisher noch keiner die interlektuelle Mindesstufe erfüllt um so leben zu können ohne einzurosten?

Macht Arbeitslosigkeit wirklich blöde ,weil man sich selbst weniger fordert ,als es ein anderer (Arbeitgeber) tun würde und rostet damit ein?

Oder wäre es ein Zugewinn ,da man sich um Zeit und Geld keine Sorgen mehr machen müßte und hätte den Kopf frei für anderen Sachen ,bei denen viel herauskommen kann ,weil man eben nichtmehr damit blockiert ist?

Ich finde sogar ,so mache Arbeit ist kontraproduktiver für den menschlichen Geist als alle Zeit in Arbeitslosigkeit.

Ich hoffe ,durch andere Meinungen (Kommentare) in dieser Sache etwas zu lernen ,damit ich mir selbst eine Meinung bilden kann.

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16 Responses to “Macht "arbeitslos sein" blöde?”

  1. zwerg84 sagt:

    also ich finde es schon wichtig, dass man arbeitet. aber dieses arbeiten is ein weit gefasster begriff. man kann in seinem garten arbeiten, um sich was gutes zu tun und hat dazu vielleicht noch nen job, in dem man geld verdient.
    hat man keinen job, verdient also kaum geld, kann man trotzdem arbeiten, dann aber für sich.
    sobald man aktiv ist und nciht nur rum liegt und an die decke starrt, arbeitet man, meiner meinung nach.
    für is auch arbeiten, sich gedanken, über wichtige dinge machen. entscheidungen treffen etc.

    wer arbeitet, egal in welchem bereich, ob im job oder „nur“ für sich, soll angeblich glücklicher sein. besagt eine studie.

    für mich ist es so, dass bei mir generation x und a zusammenlaufen. ich will endlich meine ausbildung anfangen, selber geld verdienen und mich weiter bilden, wirklich was neues lernen etc.

    und wenn ich mal viel geld bekommen würde, ich würde auf lange sicht weiter arbeiten, aber mir vielleicht auch noch dazu eine auszeit vom job nehmen.

    • Marcothien sagt:

      Ich verstehe was du meinst und kann dir da (für den ersten Teil) recht geben.
      Arbeit kann vieles sein ….rumsitzen und Talkshows gucken macht sicherlich träge.

      Was aber ist mit einem Arzt ,der lieber hier alles „hinschmeißen“ würde (hätte er genug Geld) und würde mit seinem Können lieber in Afrika jeden Tag 20 Leben retten (und das unentgeldlich) als hier für eine große Summe den Leuten die Nase zu operieren?

      Hier kann er aber nicht seinen Bedürfnissen nachgehen ,weil er Geld verdienen muß…und das heißt eben Brust OPs statt Leben retten…

  2. artimuc sagt:

    Ich liege hier gedanklich auf Deiner Linie, kann Dir also leider keine andere Meinung bieten.
    Würde ich ein paar Millionen im Lotto gewinnen, ich würde so schnell wie möglich aufhören einem Job nachzugehen. Es gibt genügend Dinge, die ich lieber machen würde, selbst wenn mir mein jetziger Job auch gefällt. Mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben wäre einfach wunderbar. Ich könnte mich auch fortbilden, meinen vielen Interessen nachgehen. Es gibt viele Möglichkeiten sich unentgeltlich ehrenamtlich zu betätigen und damit für andere und auch sich selbst sehr wertvolle Erfahrungen machen.

    • Marcothien sagt:

      Und ich bin sogar der Meinung ,das genau das dich viel weiter bringen würde und damit vielleicht uns alle.
      Ich denke ,könnte man die individuelle Kreativität viel weiter ausleben..würde man schnell zu ganz anderen Ufern und Lösungen von Problemem kommen ,als wenn man einfach keine Zeit und Nerven hat ,sich damit zu beschäftigen..

      Aber leider sind wir beide noch keine Millionäre…….

  3. Ecki sagt:

    Das schlimmste was Du tun kannst, ist TV Sendungen schauen. Und das den ganzen Tag lang. Denn bei den Sendungen die laufen verblödet man! Wenn man was tut und schaut das man irgendwie arbeit bekommt, dann verblödet man auch nicht. Man darf nur nicht aufgeben!

  4. Anonymous sagt:

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich gehöre auch zur Generation X und habe nur wegen der Knete gearbeitet. Jetzt wo ich nicht mehr muss, fühle ich mich endlich frei. Ich kann machen was ich will, kann schreiben oder auch nicht, mich den Sachen widmen, die ich schon immer machen wollte, habe neue Talente in mir gespürt, kann ehrenamtlich etwas tun, wenn mir das gefällt. Ich bin ein zufriedener Mensch geworden. Ich träume auch von der Star-Trek-Welt. Da hätte ich schon in jüngeren Jahren, meine Talente fördern können. Nein blöd wird man ohne Berufstätigkeit nicht, aber man muss es wollen. Manche haben nicht das Talent, sich selbst zu beschäftigen, dann gibt es vielleicht nur die Klotze.

    • Marcothien sagt:

      Aber für den Rest muß man sich fragen ,was wäre aus ihnen geworden ,hätte man schon früher die Möglichkeit gehab hier die Talente zu fördern ,indem man ihnen mehr Zeit für diese Entwicklung gegeben hätte.
      Jeder könnte sich ganz individuell mit „seiner“ Sache beschäftigen ,die man jetzt nur oberflächlich behandelt.

    • Ich wußte es – aufsässig und faul -. Ein Klotz am Bein für jedes Unternehmen. Gott sei Dank sind sie Dich los.
      „ja, dann wird wieder in die Haende gespuckt.
      Wir steigern das Bruttosozialprodukt,
      ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Haende gespuckt.“ ist Dir fremd. Du hast bloß ständig Angst, dass Du zu kurz kommst, du Hobbyentdeckerin.

  5. Canneletto sagt:

    Leider gibt es heutzutage mehr als genug Möglichkeiten, zu „verblöden“,d.h., seine Zeit unnütz zu verbringen- doch was ist unnütz?
    Wer sich selbst beschäftigen kann, wird wohl kaum verblöden, und mit dem Vorhandensein eigener Phantasie und Kreativität wird wohl die Zeit ohne vorgeschriebenen Job und schreienden Chef mehr als ausgefüllt sein.
    Andererseits kannte ich genug Leute, die froh waren, jemanden zu haben, der zeigt, wo´s langgeht, um nicht den eigenen Kopf anstrengen zu müssen. Wahrscheinlich kommt es auf die eigene Persönlichkeit drauf an, ob man auch ohne Arbeit nicht abschaltet und in den Werbepausen ißt oder pinkeln geht….
    Aber ist es ein neutraler Ausgangspunkt, mit den vorderen Generationen darüber zu sprechen..? Ich höre noch die Sätze unserer Eltern vor der Auswanderung (weil sie dachten, daß wir nix mehr schaffen werden).
    –Und was ist es für uns für ein wichtiger Punkt im Leben geworden, hier eigenständig sein Geschäft zu betreiben!! Doch darüber mit Leuten zu sprechen, die einer anderen Zeit entstammen…??
    Viele Grüße zum WE von Steffen und Magali aus Paraguay!

    • Marcothien sagt:

      Ist auch was drann……..muß ich mal drüber grübeln..

      • Canneletto sagt:

        Klar, wir haben uns schon lange abgewöhnt, unsre eingeschlagene Großrichtung wegen einer anderen Meinung (oder eines eingeredeten Schuldgefühles) zu ändern. Außenstehende sind eh immer schlauer(klaaar…).
        Zudem wird wohl der Generationskonflikt in der alten Heimat zunehmend größer werden( „…so kannste doch nicht rumlaufen“, oder „..waaas? keine Arbeit und zufrieden..?“).
        Sich irgendwann im Alter zurückzulehnen und zu sagen:“..ach doch, mein Leben war schön“, ist wohl ziemlich wichtig, oder…?–Und zu wissen, daß man alles selber fabriziert hat!
        Viele Grüße zum Wochenende von Steffen und Magali aus Paraguay!

  6. Traeumer sagt:

    Es ist wohl was ganz anderes mit ausreichend Geld seinen eigenen Interessen nachzugehen – oder mit Alg perspektivlos als Coachpotato abzuhängen. Geistige Entwicklung kann sicher besser bei finanzieller Unabhängigkeit und freier Zeiteinteilung von statten gehen – das setzt aber eine gute Vorbildung und ein gesundes Selbstbewußtsein voraus und gerade das fehlt oft den Arbeitslosen.

  7. Paule002 sagt:

    Gewönne ich heute im Lotto, wäre ich morgen arbeitslos. Zumindest los der Arbeit, die ich im Moment tue. Selbstarbeit wär die Folge.

    Verflixt ich sollte anfangen Lotto zu spielen!