Kurzgeschichte : Zwei Welten

Radji wurde als Sohn pakistanischer Einwanderer in London geboren.

Er wuchs in einer Gegend auf in der man eigentlich nur die Sprache seiner Großeltern sprach ,das englische wurde nur benutzt um sich bei den Behörden durchzukämpfen.

Kein schönes Viertel in dem er da aufwuchs.

In der Schule hatte man mehr mit der Aufgabe zu tun alle anwesenden Nationen integrierend unter einen Hut zu bekommen anstatt der Vermittlung von Wissen.

Zwar in England geboren aber mit gebrochenem Englisch bekam er auch keine richtige Ausbildung oder gute Arbeit ,manche winkten schon ab ,als sie sahen ,wo er herkam.

Sein Heimatviertel hatte seine eigenen kleinen Gesetzte ,mit Einwohnern die wie eine kleine Lokalregierung fungierten und sogar eine kleine Bürgerpolizei ,die nur den Gesetzen des Viertels unterlag.

Es war besser hier manchen Mensch nicht auf die Füße zu treten und sich eher noch zu entschuldigen ,wenn man engerempelt wurde.

Kamen dann mal die richtigen Polizisten aus der City ,dann wußte er das er zu schweigen hatte und auf keinen Fall etwas gesehene hat oder irgendwas gehört hat.

Er kannte zwar jede Kriminelle Macht in seinem Viertel aber er wollte sie lieber nicht an Polizisten verraten ,die hier nur wie auf Urlaub mal vorbeisehen und dann wieder nach Hause fahren ,wenn alles gesagt ist.Er mußte hier weiterleben,also passte er sich der verschwiegenen Gemeinde an ,die kein Wort nach außen dringen lassen sollte.

Ein kleines Leben in einem recht dreckigen Teil der Stadt in der zwar alle irgendwie Geld veridenten aber keiner einen richtigen Job hatte.

Es gab hier nur ganz arme,die versuchten sich persönlich nichts zu Schulden kommen lassen und es gab die etwas reicheren ,die dann aber für Geld alles tun.

Radjis Familie zählte zu den ehrlichen aber armen.

Er kannte keinen ,selbst wenn er druch „Geschäfte“ im Viertel zu Geld gekommen war,der je dieses Viertel verlassen hat.

Hier konnte man nicht einfach wegziehen,dazu brauchte man eine gute Arbeit um sich die Mieten außerhalb des Viertels leisten zu können.

Aber Radji hatte vor 2 Jahren einen Glückstreffer gelandet.

Als er am Anfang des Monats seinen monatlichen Barscheck vom Sozialamt abholen konnte ,ging er mit Freunden in eine Disco in der City.

Normalerweise wollen die solche wie ihn nicht haben,aber man kann durch die richtige Kleidung schon gut blenden.

In dieser Disco lernte er Betty kennen.

Sie war 10 Jahre älter als er.

Er hätte es bei einem One-Night Stand als Eroberung belassen ,wenn er nicht gestaunt hätte ,wo er sich da bei ihr wiederfand.

Ein großes Haus im vornehmen Westen..mit Garten und Pool und großer Garage für gleich mehrere Autos.

Automatisch und fast unbewußt legte er sich bei dieser Frau mehr ins Zeug und hielt den Kontakt am laufen.

Für sie wurde es irgendwann richtige Liebe,für ihn war sie eine Frau aus einer anderen (besseren) Welt die besitmmt nicht häßlich war ,aber vor allem hate sie ein Leben das er sich nur wünschen konnte..und Geld.

Da sie sich nunmal verliebt hatte ging alles fast von selbst und er mußte nicht viel dazu tun ,das sie beiden zusammen kam.

Irgendwann wachte er morgens auf und sie waren verlobt und er lebte in ihrem Haus und war endlich auf der Sonnenseite des Lebens angekommen.

Keine Geldsorgen,kein Leben auf einer Schmalspur in einem kleinen Viertel ,was man nicht ohne Glück verlassen konnte.

Sie zeigte ihm New York,Paris und Rom…und im Sommer ging es nach Süd Frankreich oder nach Südost Asien für einen Strandurlaub.

Er hatte einen Stadtwagen und ein Sportwagen ,den er schon als Kind haben wollte.

Er hatte 3 oder 4 Kreditkarten ,mit denen er nur wedeln mußte und selbst die sonst so arrogante City küßte ihm die Füße.

Früher war es für ihn nicht besonderes schon am betreten bestimmter Geschäfte gehindert zu werden und machmal bespuckend und beschimpfend als „Dieb in Spe“ verjagt zu werden,obwohl er noch nie etwas gestohlen hat.

Heute ging er genau in diesen Läden einkaufen und ließ sich behandeln wie ein König.

Genau die selben Läden um sich selbst immer wieder vor Augen zu führen ,das er jetzt nicht mehr zu dem Pöbel gehört ,für das er sich manchmal sogar schämte.

Er genoß den Reichtum und die Macht des Geldes auch wenn er immer wußte ,das es nicht seins war.

Aber wenn man seine Gefühle sehr übertreiben würde ,dann hatte er seine Betty schon irgendwie lieb.Er mochte sie und sie finanzierte ihm ein gutes Leben.

Sie hatte das Gefühl ,das er es ernst meinte und große Gefühle für sie hat und er redete sich immer ein ,solange sie das glaubt ist sie glücklich und er hat seinen Part des Vertrages erfüllt.

Für die Lücke ,die sein mangelndes Gefühl läßt wird nun eben mit Geld aufgefüllt.So hat jeder das ,was er vorher gesucht hatte und alle sind zu frieden dachte er.

Bis zu einem bestimmten Tag.

In der angenehmen und weichen Routine des reichen Alltags lernte er ein Mädchen seines Alters kennen.

In der gleichen Discothek.

Er ging nun öfters hier her ,auch um sich die Langeweile zu vertreiben ,denn seine Verlobte mußt sehr sehr viel für ihr und sein Geld arbeiten.

Dazu kamen noch viele Geschäftreisen,für ihr geerbtes Familienunternehmen.

Nun lernte er also Agi kennen.

Sie war als Au-Pair hier in London und kam ursprünglich aus Albanien.

Nun war er auf sein schlechtes Englisch angewiesen ,was die Besucherin wohl besser beherrschte als er ,der hier schon seit Geburt lebte.

Auf anhieb verstand man sich super und beide fühlten sich schnell zueinander hingezogen.

Sie trafen sich immer wieder und sie hätten sich wohl noch viel öfter gesehen ,wenn sie hier nicht auch zum arbeiten in einer Gastfamilie war.

Auf die Natur der Gefühle hat man unmal keinen Einfluß und schon gar nicht in wen man sich verliebt.

Bei ihr hatte er das Gefühl ,das man sich neben dem rosaroten Verliebtsein auch noch Menschlich super verstand und viele gemeinsame Dinge hatte und irgendwie auf der gleichen Welle funkte.

Ein Gefühl ,das man sich hier nich nur in einen anderen Menschen verliebt ,sondern den fehlenden Teil eines unvollkommenen Puzzels in dem anderen gefunden hatte.

Aller Gestik und Mimik nach schien es ihr genauso zu gehen.

Sie wußte nichts von seinem Doppelleben ,sondern hielt ihn immernoch für den Sohn armer pakistanischer Einwanderer ,weil er nur davon erzählte.

Er schämte sich für seinen materialistischen Lebenswandel..aber nur vor ihr.

Ging es um seine alten Freunde oder seine alte Gegend,dann brauste er schonmal mit seinem Sportwagen vor um zu ziegen ,das er es geschafft hatte.

Keiner wußte mit welchen Mitteln ,aber ein reicher Sohn ,der im Sportflitzer vorfuhr bescherte seiner Familie auch einen gewissen Stolz und ein gewisses Ansehen im Viertel.

Bald jedoch bemerkte er ,das er sich zwischen zwei Stühle gesetzt hat.

Zum einen eine Frau ,die er nicht liebte,die ihm aber alles andere geben konnte und zum anderen ein Mädchen aus ebenfalls armen Verhälnissen ,die seine große Liebe zu sein schien ,aber eben nur das ihm geben konnte.

Im Leben wie es bisher lief,hatte er einfach alles und trotzdem fehlte ihm ein wichtiger Punkt im Leben.

Trotz allem Reichtums fühlte er,das irgendetwas nicht vollkommen ist.

Bei Agi hatte er nun das Gefühl ,das sie diese Emotionale Lücke mehr als schließen kann.

Zwei Monate später endete Agis Aufnethalt in London und sie mußte wieder zurück in ihr Heimatland und Heimatdorf fliegen.

Radji war zum Flughafen gekommen und er fiel im schon sehr schwer ,diese Frau aus seinem Leben zu verabschieden.

Aber was sollte er tun?

Mit ihr durchbrennen???Wie weit kommt man wohl ohne Papiere und Geld?

Mit ihr nach Albanien gehen?Da würde wohl etwas anderes eine Lücke in seinem Leben reißen ,was ihn auf dauer unglücklich machen könnte.

Es gab für ihn keine Alternative aus seinem Noblen Gefängnis auszubrechen ohne völlig vernichtend auf dem Boden der Materialistischen Welt aufzuschlagen in der er nichtmal die Chance bekam sich duchzuboxen ,weil man gehen ihn viele Vorurteile hatte.

Er blieb in seinem Leben unglücklich aber reich schmarotzend und gefühlslügend zurück.

Sie hingegen hatte sie Schlacht um ihn verloren und kehrte unglücklich in ihr altes Leben in ihrer Heimat zurück.

Und wenn sie nicht gestorben sind ,dann gucken sie heute noch schweren Herzens mit einer kleinen Träne in die Himmelsrichung in der sich der andere befinden muß.

(Frei von mir erfunden ,aber könnte auch durchaus wahr sein)

In diesem Sinne..Danke fürs Lesen…

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