Kindliche Lüge

Ein kleines unbedeutendes Missgeschick in einem der Kinderzimmer.
Die Frage nachdem „Wer war’s “ ist schnell gestellt und wiedereinmal bekomme ich eine unzureichende Antwort.
Wäre es mein 6 jähriger Sohn, so würde er das sofort zugeben.
Er hat mich noch nie belogen.
Nun war’s aber meine Tochter, die dann behauptet sie war es nicht.
Alle Versuche, ihr die Wahrheit so bequem wie möglich zu machen, scheitern.
Immer wieder mache ich ihr klar, das es mir nichtmehr darum geht, was passiert ist, sondern das sie lügt.
Ich kann machen was ich will.Ob drohen, schimpfen oder auf Kumpelbasis sie zum „Fehler zugeben“ zu bewegen, alles erfolglos.
Sie sieht mir in die Augen und lügt mir ins Gesicht ohne dabei Unbehagen zu zeigen, dabei ist sie erst knapp vier und ich kann nicht feststellen, das wir ihr solche Lügerei vorleben.
Diese Situation habe ich nicht oft , aber immer wieder.
Zum einen fühle ich mich erziehungstechnisch mit dem Rücken an der Wand, denn mir fällt kein Ansatz mehr ein ihr den Wert der Wahrheit zu vermitteln.
Sie empfängt dann auch immer die schwerere der beiden möglichen Sanktionen…also Sanktionsgrund Plus Lügerei…auch das scheint nichts zu nützen.
Ich würde ihr gern mal das Gefühl von mildernden Umständen geben, wenn sie sich zu ihrem Fehler bekennt und nicht lügt und dann noch bis aufs äußerste bei ihrer Lüge bleibt.
Zum anderen graut es mir vor der Zeit, in der sie mich dann bewußt und taktisch belügt.
So mache ich mir ernsthaft Sorgen um unser Vertrauensverhältnis mit dem Wissen, das 99 Prozent kindlicher Fehler wahrscheinlich auf Erziehungsfehler meiner selbst zurück zu führen sind.

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