JobCenter

Ach was hört man nicht alles für lustige Geschichten über Behörden und Ämter.
Heute ist mal das JobCenter dran.

Lange konnte K. sich auf einen seichten Umgang mit dem JobCenter einstellen.
Man fragte nicht weiter nach ,welche seiner 500 Bewerbungen überhaupt beantwortet werden ,da man ihm in den letzten Jahren selbst nichtmal eine Stelle vorschlagen konnte.
K. wohnt eben in einem „strukturschwachem Gebiet“ und will bisher nicht umziehen.
Nun hat K. eine neue Sachbearbeiterin…eine erfahrene Frau aus den alten Bundesländern.

Man sieht zwar keinem an ,aus welchem Bundesland man kommt ,aber es gibt Menschen ,die legen wert darauf ,das man es weiß und erwähnen es mit jedem Satz mindestens zwei mal.
Nun will die Frau(die wohl garantiert weder Mann,Beziehung noch Kinder hat und ich wage mal zu sagen ..nichtmal Freunde haben dürfte)…frischen westlichen Wind ins eingestaubte Ostland bringen.

So kam nach einem freundlichen gegenseitigem „Schönen guten Tag“ von ihrer Seite (nach ihrer unterschwelligen Auskunft über ihre Herkunft) erstmal ein Satz ,das sie die Vermutung hat ,das K. hier seine Leistungen mißbrauchen würde.

Sehr schöner Einstieg für ein helfendes Beratungsgespräch.

Es gibt nur eine kleine Liste von Firmen die in seiner Ostdeutschen Provinz überlebt haben und bei denen hat er es einfach versäumt sich wöchentlich zu bewerben.
Mehr Anlaufstellen für eine Bewerbung gibts einfach nichtmehr.

Ich weiß nicht ,in welcher Blase diese Frau an ihre neue Arbeitsstelle gekommen ist ,aber ich finde es einfach dumm Leute ,die keine Arbeit finden (weil es keine gibt) sofort als sozial-Kriminelle zu bezeichnen.

Ich konnte mir das nur so erklären ,das im Leben der Frau (vor allem im Privatleben) genauso düster aussieht wie im Berufsleben des K.

Nur hat K. ein funktionierendes Privatleben und bezeichnet sie nicht offen als nutzloses Lebewesen ,welches nicht in der Lage ist ,seine Gene weiterzugeben.

Ihre weiteren Monate im Exil ,werden ihr zeigen ,das K. kein Geisterfahrer des Systems ist ,sondern das es einfach Gegenden gibt..in der einfach die meisten auf der anderen Straßenseite fahren müssen.

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8 Responses to “JobCenter”

  1. Ostderby sagt:

    Zum Glück gibt es da andere als sie – gute Erfahrungen, auch wenn sie nicht mit einem Job helfen können.
    Mal sehen, wie lange die Westspende bleibt.

  2. Anonymous sagt:

    Ein Drama, mit diesem Jobcenter 😉

  3. Anonymous sagt:

    Ist typisch. Das kommt von der Wessieinstellung: Wer will findet eine Arbeit. Der bin ich in RP, wo ich 17 gearbeitet und gewohnt habe, auf Schritt und Tritt begegnet.

    • Marcothien sagt:

      Ich weiß ,was du mit „Wessieinstellung“ meinst..obwohl ich hier auch mal sagen muß ,das ich solche Sprüche auch schon von Ossis gehört habe und auch Wessis kenne ,die über solche Ansichten ebenfalls den Kopf schütteln.

      Aber was die märchenhafte Illusion einer pfälzischen Vollbeschäftigung angeht ,weiß ich schon ,was du meinst.
      Wie soll sich auch jemand in Oberpfaffenhofen vorstellen können ,wie es in Schwedt an der Oder aussieht.
      Das sind einfach zwei Welten.
      Auf der anderen Seite kann sich doch jeder Hobbymathematiker selber ausrechnen ,wie weit wir von einer Vollbeschäftigung weg sind in dem er die Zahlen der Offenen Stellen gegenüber der Arbeitslosenzahl stellt.
      Und ich brauche dir ja nicht zu sagen ,welche Arbeitslosenszahl ich damit meine..;-)

      Die nackte Wahrheit kann sich fast jeder selbst ausrechnen ,wenn man einfach mal alles zusammenzählt…bin ich bei weitem über dem ,was hier als offizielle Arbeitslosenstatistik gilt.