In Gedanken und um mich herum

Heute war ich doch den ganzen Tag in Gedanken, betreffend dem Gesundheitszustand meiner eher komplizierten Freundschaft.
Immerhin scheint er zunehmend unter den Symptomen zu leiden, die einer Depression entsprechen oder aber wirklich auch schwere körperliche Ursachen haben können.
Seine Berichte über Energielosigkeit und Schwindel und „matt sein“, so das man einfach nichts mehr auf die Reihe kriegt, klingt für mich nach den gleichen Anzeichen, was eine Freundin von uns vor einem Jahr durch hatte, deren Weg dann nach zig Ärzten doch bei einer psychologischen Behandlung endetet, und sie doch dort sehr gut und schnell besserte.
Im Falle meines Freundes ist die Option Psychologie oder gar Psychiatrie noch nicht fassbar, solange er selbst fest von einem körperlichen Ursprung seiner Symptome ausgeht und letztlich kann ich es auch nicht besser wissen.
Es trifft nur, wenn ich nun mit ansehen muß, wie aus der sonst so üblichen „Kein Bock“ Laune ein ernstes Gebrechen wird, über das er auch spricht, und allein das drüber sprechen zeigt mir, das er das nicht mehr mit sich selbst ausmachen kann und will, das sich die Lage verschlimmert.

Genauso hatte er es mir gestern auch gesagt, es wird schlimmer.
Mal gehts im schlechter und mal nicht ganz so schlecht. Nachdem er gestern von der Notwendigkeit sprach das endlich mal was passieren muss und er sich endlich mal wieder zum Arzt oder gar in ein Krankenhaus begeben will, habe ich ihm meine Hilfe angeboten und das Thema dann endgültig für uns beide ernst gemacht.
Was bisher ein, das wird schon wieder und „Bald biste wieder auf dem Damm“ war , ist nun zu einer Sache geworden, in der ich offen Hilfe anbiete und ihn damit offen als Hilfebedürftigen ansehe.
Natürlich hat er dies erstmal abgelehnt, aber dennoch mache ich mir Sorgen , denn der Abwärtsstrudel seiner „Depression“ ist nun mehr als eine kleine Phase der schlechten Laune und der Antriebslosigkeit.
Selbst das lockere und seichte, was man mit ihm noch unternehmen konnte, scheint derzeit immer weiter weg zu rücken und er scheint in diesen Symptomen immer mehr gefangen zu sein und dadurch isoliert er sich auch immer weiter selbst, auch vor mir.
Nun auf einmal kommen in mir die Gedanken auf, was wir früher und bis heute alles schon zusammen erlebt haben, nachdem wir zusammen die Schule verlassen hatten und das dies nun keine Phase sein muss, sondern ein neuer Zustand aus dem es kein Zurück und Weiter mehr gibt.
Wieder einmal wird mir bewußt, wie zerbrechlich und endlich alles im Leben ist..am Ende sogar das Leben selbst.

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