Ein Loch in der Frisur…Ironie des Lebens

Manchmal ist das Leben doch sehr ironisch.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die gemeinsamen Zeiten mit meinem guten Freund in denen wir beide noch jung und frisch im Leben waren und viele Witze übers Alter gemacht haben.

Damals (so noch vor 10 Jahren) standen wir mitten im Leben und in einer interessanten Phase des richtig erwachsen werdens.

Da ging es von Party zu Party ,so wie man sich das so in einer Entdecker Zeit vorstellt.

Tabu-Thema war das Alter ,oder die Zeit in der all das einmal vorbei sein könnte.

So sehr wir es genossen jung und ohne Falten zu sein ,umso mehr wurde das Thema ,das auch wir altern werden weit weit weg geschoben, so wie man das mit dem Gedanken an den eigenen Tod auch macht.

Alles viel zu weit weg um sich darüber Gedanken zu machen.

Mein guter Freund stand sogar so in der Freude über seine Jugend ,das er sich auch bewußt durch Jugend von „älteren“ abgrenzen wollte.

Von ihm hörte man die Sprüche,was für ein bedauernswertes Leben doch unsere Eltern und andere Gruftis und Scheintote vor sich her schieben.

Die äußerlichen Merkmale des Jung-seins war dabei das Kapital und zugleich die Trophäe die man hatte und andere eben nicht.

Er war besonders stolz darauf keine ,alt machende, Halbglatze zu haben oder faltige Haus und eben alles das nicht zu haben ,was man eher ein Symbol fürs Altern ist.

Somit kamen dann auch abgrenzend meinende aber lästernde Sprüche ,wenn es mal einen gab ,der dann schon 5 Jahre älter war und schon Spuren von schütterem Haar hatte.

„Der sieht ja gleich 10 Jahre älter aus und wenn erstmal die Haare ausfallen ,dann ist es eh vorbei“…Sprüche solcher Art waren keineswegs nur lustige Floskeln sondern ich würde sie schon als Ahnung und Angst vor dem älter werden bezeichnen.

Mir wars immer relativ egal,wie alt ich nun aussah,denn ich kannte mein Alter selbst am besten.

Mein guter Freund hingegen versuchte schon immer den unvermeidlichen Verfall des Alterns irgendwie auszubremsen.

Dazu gehörte auch jede Menge Sport ,die aber dann alle Grenzen eines Freizeitsportlers durchbrach.

Auf dem Zenit dieser ewigen Jugendfeier waren wir an einem See baden.

Und dann begann der Niedergang.

Als er aus dem Wasser auftauchte ,hätte es noch sein können ,das er ungünstig mit dem Hinterkopf zuerst auftauchte.

Aber wenig später stellte sich heraus ,das er ein Top Kandidat für Kreisrunden Haarausfall war…dessen Prozedur sich auch heute noch nicht aufhalten läßt.

Zum zweiten ließ es sich 2 Jahre später nicht vermeinden ,eine Brille zu tragen ,wenn er nicht (aus falscher Eitelkeit) seine Sehschwäche nicht noch verschlimmern wollte.

Sein Fitnesswahn (schließlich ist nach seinen Angaben körperliche Fitness alles im Leben) ließ ihn extrem abnehmen ,was seine Gesichtshaut extrem zusammenfallen ließ und nun in einem Faltenschema erstrahlt ,was ihn viel viel älter macht als er wirklich ist.

Heute ist kein Spruch mehr von ihm zu hören ,von wegen ,wenn erstmal die Haare ausfallen ist die beste Zeit des Lebens auch vorbei.

Vielmehr hat nach seinen Aussagen das Leben jetzt für ihn auch eine schlechtere Qualität ,weil die Jugend der reinen Haut und der Vollkommenheit des Körpers auch vorbei zu sein scheint.

Tja ich hingegen habe soviel Fastfood gegessen wie er Müsli und andere Kraftfutter.

Ich habe genauso lange faul vorm Fernseher gelegen und Chips in mich reingeschaufelt ,wie er im Fitnessstudio bei Vitamindrinks geschmort hat.

Ich fühle mich heute gut und bin rundherum glücklich mit meinem Leben.

Er hingegen kämpft wohl immernoch gegen einen unabwendbaren Prozess an.

Schon komisch die Ironie des Lebens.

Ich bin nicht dick und bin gesund und sehe auch gesund und altersgerecht aus.

Ihm hingegen sieht man die Mangelernährung bestimmter Stoffe an und damit sieht er immer leicht kränklich aus.

Der eine kämpft und verliert Haushoch und der andere kämpft nicht gegen etwas gegen was man nicht gewinnen kann.

Am Ende sieht der eine gelassen aus und der andere einfach nur abgekämpft.

…in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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