Ein guter Freund auf dem digitalen Abstellgleis

Noch vor 10 Jahren war das Internet und der Umgang mit dem PC was für Büroprofis oder Insider.

Heute durchläuft jeder Jugentlicher ein mindestmaß an IT orientierter Ausbildung.

Weil man die Wichtigkeit der digitalen Revolution richtig einschätzt werden sogar Senioren nach Wunsch im Umgang mit den neuen Medien geschult.

Ob nun Generation 50 Plus oder gar die Generation 60 Plus überall sieht man ,das sich Menschen jedes Alters sich mit den neuen Medien auseinander setzen wollen um nicht abgehängt zu werden.

Sogar mein Vater und dessen Freunde verfügt heute über ein DSL Anschluß und weis ,was iTunes ist und wie man was bei Google findet und wie man Mails verschickt.

Selbst er hält das neue Leben mit Internet und PC für komfortabler als früher.

Wo man auch hinguckt ,die digitale Revolution rund ums Thema PC und Internet hat kaum noch weiße Felcken hinterlassen.Kaum.

Ein guter Freund von mir (in meinem Alter) hat einfach keinen „Draht“ zu den neuen Möglichkeiten die sich da auftun.

Weder hat er Ambitionen sich ein PC zuzulegen noch Interesse das Internet kennen zu lernen.

Man kann ihn nicht als uninformiert ansehen ,denn er nutzt eben nach wie vor das Medium Fernsehen vor allem die ARD.

Man kann einen Menschen ja nicht deswegen aburteilen ,weil er andere Interessen hat ,aber als Außenseiter sehe ich ihn schon.

Alle die ich sonst so kenne ,haben sich dem Thema Internet mehr oder weniger genähert.

Mein Vater will immer alles wissen und meine Oma fragt mich nur generell über Dinge aus ,die das Netz betreffen ,wozu sie mal was in der Zeitung gelesen hat oder im TV gesehen hat.

Dabei ist mein Freund garnicht so technikabgewand.

So muß ich seine Digitalfotos auf CD brennen und sein MP3 Spieler alle paar Wochen neu bespielen.

Sein Vater hat sich vor Jahren mal einen PC (200 Mhz) gekauft und den nun an seinen Sohn abgegeben ,der ihn noch ab und zu als bessere Schreibmachschine benutzt.(Staubt aber eher ein)

Jetzt wo das Internet so ein Massenmedium geworden ist und in der Mediennutzungsdauer das Fernsehen überholt hat ,frage ich mich ,ob er da nicht einfach in der Digitalen welt zurückbleibt weil er sich selbst von ihr ausgeschlossen hat.

Wie wird er irgendwann dastehen ,wenn jemand zu ihm sagt „Da mußt du mal auf meiner Website gucken“ und er dann sagt „Was fürn Ding?Ne ne Computer ist nicht mein Ding“…

Ich meine ,er kann ja jederzeit bei Internetanfragen auf mich zurückgreifen ,aber wie wird sich jemand machen ,der erstmal Anfang 30 ist und sich dem weltweiten Datennetz und der Herrschaft der Computer völlig entzieht?

Wie gesagt ,man kann keinen wegen mangelndem Interesse abstrafen aber befördert er sich damit nich selbst immer mehr ins Abseits?

Denn selbst in der täglichen Kommunikation wird die digitale Welt immer wichtiger ,bestimmender und präsenter.

Schon jetzt steht steht er ein bisschen teilnahmslos daneben wenn ich mit ihm bei meinen Eltern bin und der Nachbar kommt mal rüber (ist ja auf dem Dorf so) und dann fröhlich meinen Vater oder eher mich fragt, ob ich wüßte wie Skype funktioniert.

Ich erkläre dann lange die Möglichkeiten von VoIP und das er aber auch mit seinen Freunden aus Brasilien ein WebCam Anruf machen könnte.

Erstaunt lassen die beiden erst von mir ab ,wenn die beiden Nachbarn sich per WebCam (über 20 Meter) auf dem Monitor sehen können.

Für mein Freund hat sich dann nur eine langweilige Diskussion beendet.

Ich frag mich ,ob er nicht irgendwann von der Zeit in der er lebt einfach überholt wird?

Wohl schade für ihn das es keine Wählscheiben mehr am Telefonen gibt.

..in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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