Drückendes Unverständnis

Obwohl es gestern noch so einfach und logisch klang, zu meiner komplizierten Freundschaft wieder etwas mehr Distanz entstehen zu lassen, beschäftigt mich heute der Gedanke, damit doch wieder einen Rückschritt erlitten zu haben doch ein wenig.
Zumal dieses Mal keine Ursache für seinen Rückzug in sein Schneckenhaus zu erkennen ist.
Alles, was wir in den letzten Monaten zusammen und gemeinsam aufgebaut haben, spricht nach normalen sozialen Menschenverstand eher für eine Intensivierung der Freundschaft (auch wenn es nie eine richtige Freundschaft sein kann).
Daher kommt sein Rückzug von mir sehr unerwartet, könnte man ein negatives Erlebnis oder ähnliches ausmachen, könnte man sein Verhalten analysierend auf das zurückführen.
Kann immer noch nicht verstehen, wie jemand die selbst auferlegte Isolation seiner sozialen Persönlichkeit selbst und frei wählen kann und vor allem, allen sozialen Angeboten auch noch die Einsamkeit und Eintönigkeit der Abwechslung vorziehen kann.
Ich war nie in seiner Situation, denke mir aber das gerade, wenn man so zurückgezogen und einsam lebt, dann dürstet man nach allem was irgendwie anders ist und das Leben wieder zurück ins Leben bringt.
Sicherlich hat jeder seine Phasen, in der man mal allein sein möchte, aber ich denke, wenn das Alleinsein der Normalzustand ist, wie kann man dann es vorziehen weiterhin allein zu sein, obwohl sich meine Angebote ja auch nur auf temporäre Belebungsversuche drehen, nach denen er eh wieder in seine Einsamkeit zurückfallen kann.
Sprich, wenn man Langzeitarbeitslos ist und jeder Tag gleich ist, und man aus diesem Tag (und auch aus jedem anderen) so rein gar nichts macht, dann kann es doch nicht ernst gemeint sein, wenn Derjenige einfach nur seine Ruhe haben will, wie jemand, der gerade zuviel erlebt hat.
Wie kann man die Stagnation des eigenen Lebens so empfinden, das man anscheinend darin verharren will?

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