Daumen runter..du bist raus!

Mir geht noch immer das Gespräch durch den Kopf, was ich gestern mit der Firmenleitung hatte.
Es ging um die Beurteilung, oder besser gesagt Ressourcenoptimierung, von Mitarbeitern.
Ich habe noch immer meine lauten Worte im Ohr, wie ich für den einen Partei ergreife und gleichzeitig einen anderen in Grund und Boden stampfe.
Im Interesse der Firma habe ich sicherlich die richtigen Plädoyer gehalten, aber gerade weil man sich hier nur auf mein Urteil verlassen kann, habe ich hiermit wieder einem Mitarbeiter die Tür nach außen geöffnet.
Ein Mensch, mit dem ich so eigentlich gut auskomme, habe ich in Gund und Boden getadelt und als ich einen Schlußsatz finden sollte, stimmte ich für seine Entlassung.
Unstrittig, das er den Anderen arbeitstechnisch hinterherhinkt, aber es lag in meinem Ermessen, diese Arbeit als „gerade noch OK“ oder als „unakzeptabel“ zu bewerten.
Ein Mann in den 50ern, der vieles vielleicht garnicht mehr so gut kann.
Vielleicht stelle ich hier Ansprüche, die ich selbst in dem Alter kaum noch erfüllen könnte?
Bei einem weiteren Mitarbeiter bat ich konsequent um seine schnellstmögliche Entlassung.
Auch er liegt arbeitstechnisch hinter dem Maßstab (für den ich mit die Verantwortung trage) aber diesmal war es nicht der springende Punkt.
Ich kann ihn einfach nicht leiden…rein persönlich.
Das Schlimme ist, ich muß im Arbeitsleben garnicht mit ihm auskommen, denn wir begegnen uns im Alltag nur selten.
Ich stellte ihn viel schlechter dar, als er objektiv gesehen wirklich war.
Ich wollte, das er geht undzwar so schnell wie möglich und das (Hand aufs Herz) wirklich nur als persönlicher Ablehnung.
Keine Frage nach dem, ob man ihn „trimmen“ könnte und keine Frage nach einer Abwägung.
Schlechtes Gewissen?

Nein…wenn man mich fragt, ob ich im Interesse der Firma (im Sinne von Geld, Gier und Profit) gehandelt habe..denn das habe ich.
Ja…wenn man mich fragt, ob es moralisch gesehen richtig war, jemanden aus rein privaten Gründen „kündigen zu lassen“.
Immerhin wird von mir auch erwartet, das ich neutral urteilen kann und mich da durch nichts beeinflussen lasse.

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