Datenschutz im JobCenter

Ein langes Gespräch mit unserem „Zwangs“-Praktikanten bewegte mich dann doch heute mal ein Kommentar zum Umgang mit persönlichen Daten im JobCenter zu verfassen.

Da ich technisch nicht allzu bewandert bin ,kann ich mit meiner Einschätzung natürlich komplett falsch liegen aber die glaubhaften Schilderungen gaben mir doch selbst als Laien schon zu denken.

Ein Routinebesuch im JobCenter in Berlin-Kreuzberg Friedrichshain

Über Wartezeiten und Nummernweise Behandlung oder Beratung will ich mich mal nicht äußern.

Berichtet wurde mir nur mit einem Lächeln der Selbstverständlichkeit ,das die nette Sachbearbeiterin ,selbst nach Platznehmen unseres Praktikanten, noch 5 Minuten mit der schriftlichen Bearbeitung des Vorgängerfalls am PC beschäftigt war und es wohl jedem der sort sitzt ein guter Zeitvertrieb ist ,mitzulesen ,welches Anliegen die vorher gehende Person hatte ,wo sie wohnt ,welchen Namen sie hat und was sie so an Unterstützung bezieht.

Der eigentliche Knackpunkt liegt aber daran ,das sämmtliche Kundeneinträge sowie vergleichende Abfragen (auch den unseres Praktikanten) über den PC funktioniert.

Die Akten haben wohl nur noch eine Backup-Funktion.

Es fällt einem PC und technisch Interessierten schon auf ,das die Dame gegenüber den Internetexplorer stehts geöffent hat und eine Webseite der Arbeitsagentur oder JobCenter vor sich hat.

Sie ruft dann mit einigen Mausklicks den aktuellen Fall ab und trägt auch Kommentare oder Anliegen der Kunden ein ,sowie sie sämmtlichen Zugriff auf alle relevanten Daten der Kunden mittels dieses Internetexplorers hat.

Dabei fällt weiterhin auf ,das sich oben in der Adresszeile stehts ein “ https://“ befindet.

Ob nun das JobCenter dem Internet so weit vertraut um sämmtlichen Kundenverkehr mit ALLES sensiblen Daten quasi auf einem zentralen Web-Server des JobCenters handelt oder ob hier das JobCenter nur auf das bekannte https Protokoll vertraut ,vermag ich hier nicht beurteilen.

Es wirkt aber schon befremdlich auf unseren Praktikanten ,wenn da wohl alle Daten des JobCenters praktisch in eine Web Basiertes HTML Format eingegeben und abgerufen wird.

Wie es um die Sicherheit beim JobCenter und co bestellt ist weis ich nicht, aber das klicken in den Benutzerdaten eines Klienten sowie das ändern bestimmter Datensätze sieht einfach so aus ,als würde man irgendwo ein Freemail-Account einrichten.

Ich bin mir zwar sicher das kein Kunde des JobCenters seine Daten unter www.Jobcenter.de/name/Antraege/aendern-und-einsicht.htm frei editieren kann.

Sollte sich es aber hier echt um ein http Netzwerkprotokoll handeln oder gar um eine Internetanwendung die zwar Paßwortgeschützt ist aber dennoch kaum sicher ist wäre das schon ein kleiner Skandal ,finde ich.

(Quasi auf einem geschützen Bereich der offiziellen JobCenter.de Webseite)

Sollte man hier wirklich der Einfachheit und schnelle Bedienbarkeit des System Vorrang vor der Datensicherherheit geben ,dann wäre das ein alarmierendes Zeichen.

Da immer mehr Behörden auf ähnliche Vernetzug abfahren ,stelle ich mir hier die Frage wie schnell Betreiber oder kleinere Angestellte von Webhosting Firmen oder gar Hacker ganz schnell in den Genuß kommen können den Nachbar unter Druck zu setzen ,da man am Heim PC mal schnell nachgucken kann ,ob der Nachbar seine Steuern auch pünktlich gezahlt hat.

Oder man guckt mal in die Krankenakte Online des Nachbarn und könnte dann Krankenkasse oder Arbeitgeber informieren ,da er ja zwar krank gemeldet ist ,aber so krank gar nicht aussieh.

Wenn Behörden schon auf solche Standarts vertrauen ,dann wäre es doch gut ,wenn man eine Kommentaroption für Besucher frei läßt ,wie es bei den Blogs üblich ist. (Nur hier sind die Kommentare erwünscht)….

Merkwürdiges aus der schönen neuen Medienwelt des JobCenters.

Vielleicht war es auch einfach billiger Zehntausenden Mitarbeitern den Internetexplorer zu erklären anstatt sie kostspielig in eine eigene Software einarbeiten und schulen zu müssen.

…in diesem Sinne…Danke fürs Lesen

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