Das war Tempelhof

Gestern hat man also abgestimmt ,ob Berlin den kleinen Stadtflughafen Tempelhof weiter betreiben sollte oder besser Ende Oktober schließen sollte ,wie geplant.

An vorderster Front der „Pro Tempelhof“ Bewegung sah ich immer den Berliner CDU Mann Pflüger in den Medien ,ein Mann der mal Berliner Bürgermeister werden wollte.

Dieser Herr Pflüger wehrte sich gegen den Beschluß Tempelhof zu schließen und wollte nun mit einer Volksbstimmung dem regierenden Bürgermeister zum Einlenken (einknicken) bewegen.

Der regierende Bürgermeister gab sich ignorant und meinte ,das ein Volksentscheid keine politische Bindung hätte.

So regte sich Herr Pflüger mit vielen Pro Tempelhofanhängern aber auch eigentlichen Gegnern über die Tatsache auf ,das hier der Berliner Senat keine demokratische Bedeutung in einer Volksabstimmung sieht.

Die Worte der demokratischen Kreuzritters (Herrn Pflüger) klingelt mir immernoch in den Ohren.

„Wenn es einen Volksentscheid gibt ,dann muß man auch den Willen des Volkes respektieren“

Somit wählten wohl viele für Tempelhof..schon aus Prinzip der Demokratie.

Aber nicht genug.
Der Volksentscheid ist gescheitert.

Nun stellt , sich am selben Abend , Herr Pflüger wieder in die Medien und tut garnicht mehr ritterlich.

Wird er denn nun den Willen des Volkes respektieren ,auch wenn die Wahl gegen sein Vorhaben gelaufen ist?

Nein…nach eigenen Angaben ,will der Mann für Tempelhof weiterkämpfen und ignoriert somit seinen eigenen erzwungenen Volksentscheid.

Zwischen dem Aufruf zum Respekt vor diesem Volksentscheid und seiner eigenen Ignoranz über den selben vergingen keine 30 Stunden.

Fazit ist…der letzte , noch so aussichtslose Versuch, Tempelhof offen zu halten ….ist gescheitert.

Politisch sehen sich wiedermal alle als Gewinner.

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21 Responses to “Das war Tempelhof”

  1. deleted user sagt:

    Schon bemerkenswert, Pflüger meint, einen Sieg errungen zu haben. Obglich er das Quorum klar verfehlt hat. Aber zu unterschätzen sind die 500.000 Ja-Stimmen trotzdem nicht. Es war wie nach jeder Wahl: alle behaupten, wir haben gewonnen.

    • Marcothien sagt:

      Naja ziehe mal von den 500.000 Stimmen die der BBI Großflughafengegner ab und derer die schon politisch wählen wollten..außerdem stimmten auch einige als Protest gegen eine ignorante Haltung Wowereits ,ihn ginge das Volk mit seinen Abstimmungen nichts an.

      • deleted user sagt:

        Du hast absolut recht. Da waren einige dabei, die es dem rot-roten Senat mal zeigen wollten und ihren Unmut über die Ignoranz von Wowereit ausdrücken wollten.
        Jedenfalls ist jetzt ein gutes Nachfolgekonzept für das Gelände und Gebäude Tempelhof gefragt. Und da sehe ich leider noch nichts in Aussicht.

        • Marcothien sagt:

          Wenn da erstmal Ruhe einkehrt wird man schon was finden.
          Warum nicht ein Teil des Gebäudes als Museum Luftbrücke…??So könnte auch Otto Normalverdiener mal den ganzen Flughafen sehen..und nicht nur aus dem TV..

          • deleted user sagt:

            Das Gebäude ist so riesig, da könnten dutzende Museen unterkommen. Ich denke aber auch, es sollte ein Konzept werden, von dem viele Berliner etwas haben und nicht nur einzelne Privilegierte.

          • Marcothien sagt:

            Genau…er sollte dann ALLEN zugänglich sein…egal was darin ist.
            Die Berliner Linke hatte den Vorschlag geäußert ,dort könnte man die restlichen (bisher in Bonn) verbliebenen Ministerien unterbringen und so endlich den Umzug von Bonn nach Berlin zu vervollständigen.
            Finde ich gar nicht mal so schlecht….und Platz für ein Museum wäre trotzdem noch..wie du schon sagtest …sehr großes Gebäude.

  2. deleted user sagt:

    Die politischen Raffinessen habe ich im Detail nicht mitverfolgt. Generell sehe ich einen Flughafen mitten in der Stadt als enorme Lärmbelästigung und außerdem recht gefährlich. Mich wundert, warum Menschen daher eine Pro-Stimme abgeben.
    Wie wäre ein Kompromiss, den Flughafen Tempelhof für den privaten Flugverkehr offen zu halten?

    • Marcothien sagt:

      Privater Flugverkehr??Gibts denn einen Nicht-Privaten? 🙂
      Das Hauptargument war,das der Flughafen Tempelhof seits Kriegsende tief rote Zahlen schreibt…würde man ihn dann sogar nur noch für Kleinstflugzeuge frei geben dann würden die roten Zahlen noch größer aussehen.

      Zu Pro :
      Man wollte in erster Linie einen Cityflughafen von dem man das Herz der Stadt schnell erreichen kann…
      Durch eine Autobahnanbindung des neunen Großflughafens und einem ICE Bahnhofes ..ist der neue aber keine 10 Minuten vom Tempelhofer weg.

      10 Minuten mehr Weg sind (denke ich) jedem zuzutrauen.

      • deleted user sagt:

        Ja, den gibt es. Oder ist die Lufthansa ein Privatunternehmen?
        Über die finanzielle Situation von Tempelhof weiß ich nicht Bescheid und warum dieser Flughafen rote Zahlen schreibt. Mir ging es lediglich um die Lärm- und Umweltbelastung im städtischen Bereich, da mir kaufmännische Details nicht bekannt sind.

        Die 10 Minuten sind wirklich ein Klacks! Von Schwechat nach Wien fährt man gute 20 Minuten und mit dem Auto je nach Verkehrsaufkommen bis zu 30 Minuten, um in die City zu kommen.

  3. eliterator sagt:

    Der Flughafen ist ein Symbol des alten Westberlins, genauso wie Pflüger und seine CDU-Mannen. Ich bin überrascht, dass es so viele Nein-Stimmen gab (dabei war gestern schönstes Parkwetter), obwohl eigentlich niemanden außer die Tempelhof-Befürworter dieser Volksentscheid interessiert haben dürfte. Somit sehe ich die Gegner eines innerstädtischen VIP-Flughafens als Gewinner dieser Wahl.

  4. Anonymous sagt:

    typisch Politiker: „… was schert mich mein Geschwätz von gestern.“