Bürokratie für (fast) Jedermann

Jetzt wo wir mal wieder mit den Ämtern der gebenden Hand geplagt sind und das Elterngeld beantragen wollen stelle ich mal wieder fest das man nicht sagen kann ,das wir in Deutschland zu wenig Bürokratie haben.

Meine Frau macht sich mit dem Handwagen für temporäre Aktenordner auf den Weg und wird dann immernoch von A nach B und von B nach D über C und G geschickt.

Immer wieder kommt es vor das A zur Bearbeitung ein Beschluß von B braucht und B wiederum kann erst handeln ,wenn ein Ergebnis bei A vorliegt.

Gerade was mir so berichtet wird verschlimmert sich der Weg zur Antragstellung wenn man auch noch bei anderen Ämtern Finanzhilfen zu laufen hat oder beantragt hat.

Meiner Meinung nach wird das bürokratische Gewirr immer undurchsichtiger und ich glaube schon bei der Einführung von Hartz4 von Begleitfirmen gehört zu haben ,die den Antragsteller beratend zur Seite stehen ,weil es diesem im Alleingang nichtmehr möglich ist da durch zu sehen.

So wird die bürokratische Struktur in allen Bereichen immer undurchsichtiger und gerade in Kombination mit anderen Hilfsanträgen scheint sich der Spießrutenlauf zu potenzieren.

Wenn ein potenzeiller Antragsteller (also der Bürger) schon Hilfe einer Beraterfirma braucht um den Antrag Fachgerecht ausfüllen zu können ,geht hier Sinn und Nutzen der Sache zu weit auseinander.

Ein Antrag ,den ein Normalbürger selbst nicht mehr versteht verstößt wohl schon im Grunde gegen das Recht ,das er hier einfordern will.

Was macht ein Antrag auf eine Sache für einen Sinn ,wenn man ihn selbst nicht stellen kann.

Zum anderen scheint die Sache umso unübersichtlicher zu sein desto mehr Ämter in das Verfahren mit integriert sind.

Bürokratischer Unsinn und ein hilfloses Ersticken im Bürokratenjungle oder das bewußte Verkomplizieren???Ich weis es nicht.

Aber ich persönlich habe den Eindruck ,das man dies zumindest billigend in Kauf nimmt ,das wohl zunehmend Menschen nichtmehr in der Lage sein werden bestimmte Anträge zu fachgerecht zu stellen und somit nicht an ihr Recht kommen.

Jeder der sich ein bisschen in der realen Welt auskennt ,wird auch wissen ,das es einfach Menschen gibt ,die bei solchen Dingen schnell kampflos aufgeben ,wenn man ihnen den Weg immer steiniger macht.

Menschen die vielleicht 3 oder 4 Anläufe unternehmen um bei anderen Behörden fehlende Unterlagen für ihren eigentlichen Antrag aufzutreiben.

Werden sie dann von denen wieder zum Ausgangspunkt der Antragsstellung zurück geschickt ,gibts einfach viele ,die dann irgendwann einfach kapitulieren.

Ich denke hier hat man mit dem immer größer werdenden Irrgarten sein Ziel erreicht.

Rechtlich verstößt man hier gegen rein gar nichts ,da jeder Bedürftige Recht hat einen Antrag zu stellen und sobald der fachlich einwandfrei und keine fehlenden Anlagen hat, auch an sein Recht kommt.

Also bekommt jeder seine Ansprüche ,zumindest in der juristischen Ansichtsweise.

In der Realittät sehe ich aber schon das man sich vielleicht bei zu großem Wirrwarr irgendwann erstmal die Hilfe leisten können müßte ,die einem dann fachlich korrekt zu seinem Recht bringt.

Diese müßte man dann vielleicht auch erstmal beantragen.

In juristischen Bereicht sah es in der Grundidee so aus ,das Justitia jedem mit verbundennen Augen beurteilen kann.

Real siehts doch aber so aus ,das zwischen „Recht haben“ und „Recht bekommen“ eine kostspielige juristische Beratung liegt.

Nun bin ich der Meinung das schon demografisch bedingt die Zahl der Unbeholfenen eher größer wird und somit leuchten mir auch die Meldungen ein die in diesen Tagen immer mal wieder über die Mattscheibe flimmert.

Neben der Arbeitsagenturen und JobCenter werden dann wohl auch andere Geber-Ämter immer weiter „Gewinn“ machen….Dank ihrer marktwirtschaftlich gut durchdachten Antrags-Strategie.

„Bürokratie als Prinzip der Behinderung und Übervorteilung“

..in diesem Sinne..Danke fürs Lesen

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