Am Ende einer Freundschaft

Wir kennen uns schon sieben Jahre und richtig „dicke“ waren wir die letzten drei Jahre.
In diesen drei Jahren würde ich ihn sogar zu einen meiner besten Freunde zählen. Wir unternahmen viel zusammen und obwohl es auch immer wieder Streit gab, hielt der nicht lange an und die große Versöhnung folgte meist schneller, als ich das zum Streitzeitpunkt dachte.
Seit vielen Wochen ist der Kontakt dünner geworden und ich bin ins Grübeln gekommen.
Nun stehe ich vor der Erkenntnis, das sich mein (aber auch sein) Leben wieder einmal verändert hat und uns irgendwie die Grundlage und die Gemeinsamkeiten für eine Freundschaft fehlen.
Ich fühle, das es kein üblicher Streit zwischen uns ist, denn es gab diesmal keinen, sondern eher ein Gefühl das hier das Gegenseitige Interesse an einer Freundschaft nachgelassen hat und die Ernüchterung, das ich hier für mich lieber einen klaren Schnitt machen möchte und meine Zeit lieber wieder mit anderen Freunden verbringen möchte, da mir deren Lebenseinstellungen derzeit mehr zu meinen zu passen scheinen.
Nun bin ich dabei, alte und vernachlässigte Freundschaften aufzuwärmen, mit denen ich in dieser Phase der letzten drei Jahre nichts anfangen konnte und zu denen ich nun zurück möchte, da ich diese Phase in mir als beendet ansehe.
Blicke ich auf das Herzliche Willkommen meiner Freunde, zu denen ich lange nur oberflächlichen Kontakt habe, so fühle ich mich schon jetzt in diesen Kreisen mehr aufgenommen und dadurch sieht die Basis, die mal die Basis zu meinem (jetzt scheidenden Freund) hatte gar nicht mehr so substanziell aus.
Irgendwie war das, was uns verbunden hat auch nicht gerade der Stoff aus dem wünschenswerte und dauerhafte Freundschaften bestehen.
So bin ich teils enttäuscht, das ich wieder einen Freund verloren habe, aber gleichzeitig auch froh, die Freundschaft mit ihm nun hinter mir zu haben und stelle mir nun andauernd die Frage….ob ich das im Nachhinein überhaupt als eine Freundschaft bezeichnen kann.
Bei der Beantwortung dieser Frage stelle ich fest, das es im Laufe meines Lebens wohl als vorübergehende Begleitschaft war und nichts von andauernder Substanz.
Ich kann nichtmal behaupten , diese Tatsache würde mir leid tun.
Mehr nehme ich es als gegeben an und freu mich auf das, was nun nach dieser Phase kommen mag.
Es ist vorbei, die echte Zeit falschen Freunden zu schenken.

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