Alleine

Die Kinder haben sich spontan entschieden, bei ihren Großeltern zu übernachten und die Frau ist, wie schon lange geplant, mit der Freundin unterwegs..und schon sitze ich (seit langem) mal wieder Samstagabend alleine zu Hause.
Ungeplant und daher etwas überrascht, auf einmal ganz allein zu sein.
Ein komisches Gefühl, wahrscheinlich auch, gerade weil es sehr selten und daher sehr ungewohnt ist.
Trotz gesundheitlicher Fortschritte wäre aber jede Unternehmung für mich heute noch nicht machbar und somit tut sich wieder ein kleiner Raum auf um die Situation mal bewusst wahrzunehmen und damit den Gedanken in dieser plötzlichen Einsamkeit freien Lauf zu lassen.
Die Gedanken fallen da sofort auf einen Freund, dessen Abende fast immer so einsam aussehen, wie für mich ausnahmsweise mal der Heutige.
Eine beklemmende Vorstellung, wenn ich mich versuche in seine Welt und seine Situation zu denken.
Auf mich wirkt diese Einsamkeit ja schon bedrückend, obwohl ich das Wissen habe, das diese Stille bald enden wird.
Wie muss sich das anfühlen, wenn man eben nicht das Ende des Tunnels sieht.
Immer wieder stelle ich fest, das mich die letzten Monate sehr verändert haben.
So gelingt es mir heute viel besser, mich in andere hineinzuversetzen und versuchen bestimmte Situationen nachzuempfinden.
War’s mir früher eigentlich egal, was im weiteren um mich rum passiert, bin ich heute viel interessierter und empfänglicher, was die Gefühle meiner Mitmenschen betrifft.
Ich bin mir sicher, der Tausch „Egoismus“ gegen „Mitfühlend“ hat mich im Leben weiter gebracht, als alles andere davor zusammen.

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