Gedankendeponie

Völlig spontan kam heute ein Freund kurz vorbei. Für ein kurzes Bier und ein bisschen Smalltalk hier in der Küche, mit Abstand natürlich. Aber nun, wo ich wieder arbeiten gehe und so oder so anderen Menschen begegne, ist wohl nichts gegen einen gemeinsames Bier zwischen zwei Kumpels zu sagen. Gut, diesmal keine dicken Umarmungen aber trotzdem war dies heute wirklich ein kleiner Lichtblick des Tages, oder gar der Woche. Ein bisschen so wie früher in der sorglosen Zeit und ein bisschen Vorfreude auf das, was wir dann alles versuchen wieder neu zu beleben, wenn diese Krise mit seinen ganzen Beschränkungen ein Ende hat.
Wie eine knappe Stunde einen so die Stimmung und den Tag retten kann. Dieses gute Gefühl verdeckt gerade die Sorgen, die mich heute morgen noch beherrschten.

Man kann keinen Frieden finden, wenn irgendwas im Leben quer liegt, was einem die Gedanken raubt. Und sei es noch so klein und unbedeutend. Neustart in der Firma und die ablehnende Haltung eines Kollegen, mit dem ich mich bisher eigentlich ganz gut verstanden habe. Man kommt nach sechs Wochen wieder zurück an den Arbeitsplatz und trifft auf diese eine Reaktion dieses einen Kollegen, bei der ich sofort erkenne, irgendwas ist passiert. Nun war ich ja Wochenlang weg und konnte in meiner Abwesenheit schlecht Fehler machen. Schade nur das man gerade mit diesem Menschen, dieses nicht direkt klären kann wie das alle Anderen so machen. Einfach hingehen und fragen, was ist los, führt sonst oft zu einer Entladung Streit oder gleich direkt zu einem klärenden Gespräch. Auch wenn man sonst im Leben auch nie alle Differenzen ausgleichen kann und immer einer Meinung sein kann, ist es dann aber oft so, das man die Dinge wenigstens mal bespricht und zumindest die Haltung des Anderen kennt und damit unweigerlich im weiteren Verlauf mehr Rücksicht darauf nimmt. In meinem Fall mit diesem Menschen treffe ich aber auf eine Wand des „alles ist gut“ und nicht drüber reden wollen. Ich denke es ist immer löblich den ersten Schritt in solch einer Situation zu machen, aber nicht erforderlich das ich bettelnd nun immer um Klärung bemüht da einem Gespräch hinterherlaufe.
Und auch wenn diese Differenz und gerade in dieser Zeit wirklich eigentlich kein Problem darstellt, so gehört es doch zu den Problemen zwischenmenschlicher Verwerfungen, die einen dann doch nicht in Ruhe lassen. Jeder möchte doch irgendwie in Harmonie leben und ich kann es einfach nicht verstehen, wie es sein kann, wenn man schon bemüht der Klärung auf Denjenigen zugeht, eine Abfuhr bekommt. Kein Mensch ist ohne Fehler und ein Gespräch uu suchen immer der erste Schritt um überhaupt Dinge einsehen zu können, sofern irgendwas schief gelaufen ist. Eine Barriere auf diesem Niveau verstehe ich einfach nicht.
Vielleicht klärt das die Zeit, vielleicht ist das aber Teil der Schule des Lebens, zu lernen, das man auch klarkommen muß, wenn nicht alles im Leben parallel liegt.