Gedankendeponie

Der erste Spargel der Saison steht auf dem Tisch und irgendwie hatte ich mich auf dieses Event gefreut, aber nie erwartet, das es im Strudel meines Lebens so eine untergeordnete Rolle spielen wird.
Vielleicht ist es gerade deswegen wichtig, diesen ersten Spargel doch ganz bewusst zu genießen und, wie sonst auch immer, resümierend durch die Zeit schwelgen.
Sich bewusst machen, das wir wieder am Beginn eines neuen Sommers eines neuen Jahres stehen.
Normalerweise Stelle ich dann fest, das im Vergleich zum letzten Jahr sich nicht viel verändert hat, außer das die Kinder größer und wir älter geworden sind.
Diesmal schmeißt mich das Leben von einer Ecke in die Andere, das ich an diese Zeit denken werde, wenn’s den ersten Spargel 2016 gibt.
Dann werde ich wieder in Ruhe auf die bewegten Zeiten zurückblicken, und feststellen, das sie mich verändert haben.

Im langen unruhigen Fahrwasser kommt nun der nächste Tiefschlag auf mich zu.
Ein Schreiben der Polizei, das man mich nun bezüglich meines Unfalls vor vier Wochen nun als Beschuldigten behandelt und gegen mich ermittelt.
Mit war schon klar, wenn ich jemand anderen hinten drauf fahre, schuldhaft einen Unfall verursacht habe, und das ich da mit Post rechnen muss.
Nur hätte ich das, in ganzen Strudel in dem sich mein Leben befindet, ganz an den Rand der Wahrnehmung gedrückt.
Nun hab ich also noch eine Anzeige an der Backe, vom Unfall den ich mit meinem Dienstwagen gebaut habe, den ich nichtmehr habe, in einem Job, in dem ich längst gekündigt bin.
Immer oben drauf, aber irgendwann muss es auch vorbei sein.

Für ein paar Euro habe ich mir nun auch endlich für meine Canon 70D einen Retro-Ring gekauft um das Kit-Objektiv genau andersrum auf die Kamera schrauben zu können.
Blendeneinstellungen sind so natürlich nicht möglich, aber dennoch ist es so eine sehr gute Makroalternative, besonders wenn man mit Stativ und Fernauslöser arbeitet.
Nach den ersten Versuchen, bin ich mehr als zufrieden.
Für die Makrofotografie im Hobbybereich vollkommen ausreichend.