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In Gedanken

Freitag, November 7th, 2014

Freitagabend, die Woche ist zu Ende und ich bin allein zu Hause.
Zwei Bier und der Weg ist frei für tiefe Gedanken.
Schnell kreisen diese wieder um das zurückliegende Jahr, in dem ich mich von meiner verlorenen Freundschaft mehr entfernt habe als jemals zuvor.
Großes Unverständnis, was ihm so schwerfällt, den Kontakt zu mir zu suchen, Gedanken über die mögliche Blockade, den Kontakt zu mir herstellen zu können und damit über seinen eigenen Schatten springen zu müssen, oder gar die ernüchternde Möglichkeit, das ihm der Kontakt zu mir gar nicht fehlt und all meine Gefühle einseitig sind.
Mein tiefes Grübeln über den Sinn und Zweck des eigenen Stolzes, nicht wieder den ersten Schritt machen zu wollen, bringt mir das Gefühl näher, vielleicht im Laufe des Lebens auf solche egoistischen Gedanken eher zu verzichten.
Vielleicht sollte ich den Kontakt wieder versuchen herzustellen und ihm damit möglicherweise aus seinem sozialen Loch zu befreien, aus dem er alleine nicht rauskommen kann.
Vielleicht sollte ich dem Gefühl folgen, das mit dem Altern alle sozialen Bindungen dünner , brüchiger und wertvoller werden und das man sich an einfach allem festhalten sollte, was man hat?
Ohne ewig zu selektieren und zu werten?
Auch wenn er nicht das darstellt, was man sich als Freund wünscht, sollte ich ihn so akzeptieren, wie er ist?
Ganz nach dem Motto, wenn die Haare dünner werden, sollte man aufhören, sich die unschönen und grauen auszureißen?
Es bleibt das ungute Gefühl auf dem falschen Weg zu sein, alte Freundschaften sozial zu boykottieren, nur weil es nicht mehr die Freundschaft ist, die man heute als Freundschaft sieht.
Dabei hat sich nicht wirklich unsere Freundschaft verändert, sondern nur mein Verständnis von Freundschaft.
Er war demnach immer der Gleiche und somit trifft ihn keine Schuld.