Gedankendeponie

Die lange Winterpause ist vorbei und seit diesem Wochenende beginnt nun auch wieder der Spielbetrieb in der zweiten Bundesliga.
Für meine Freunde und mich startete das Fussballjahr gestern gleich mit einem Heimspiel.
Und so trafen wir uns schon um 10 Uhr zu einem gemeinsamen Frühstück, bevor es dann ins Stadion ging.
Sicherlich war dieses 0:0 nicht das Ergebnis mit dem wir starten wollten, aber beim fairen Blick auf das Spiel, bin ich froh, das wir nicht noch gegen Dresden verloren haben.
Im Vordergrund steht nun erstmal, das es endlich wieder soweit ist, das wir uns jetzt wieder regelmäßig an unsren Stammplätzen im Stadion sehen.

Diese Woche ist anders als sonst.

Es sind Ferien und die Kinder bei den Großeltern.

So konnte ich mit meiner Frau zusammen jeden Tag nach der Arbeit etwas anderes unternehmen.

Heute stand ein gemeinsamer Kinoabend auf dem Plan, bis um 11 Uhr der Anruf meines Vaters kam, das unsere Tochter gebrochen hat und nun nur noch nach Hause will.

Meine Aufgaben in der Firma für diese Woche, ließen es zu, das ich gleich los konnte um sie zu holen um mit ihr nach Hause zu fahren.

Nun bin ich mit dem kranken Zwerg zu Hause und …habe jetzt schon irgendwie….Wochenende.

Heute wieder nach Arbeit 2,5 Stunden beim Sport gewesen.

Nun bin ich frisch geduscht und völlig K.O.

Ich fühle mich ausgepowert und Kraftlos …was für ein herrliches Gefühl.

Eine geschlossene Wolkendecke dämmt das Licht dieses Februartages.

Zufällig fällt mir dieses Lied ins Ohr und wird zum Soundtrack des Tages.

Es passt irgendwie zu meiner Stimmung heute.

Die Tatsache, das meine verlorene Freundschaft wohl nie wieder zu retten und zu kitten ist, ist irgendwie schon länger Realität, aber gerade das letzte halbe Jahr sag es so aus, als würden wir uns nochmal zusammenraufen.

Und genau das habe ich die letzten drei Jahre öfters versucht, immer mit gleichem ernüchternden Ausgang.

Wie ein kleiner Tod fühlt es sich an, wenn man wieder da ist, wo man schonmal war und es verstärkt die Erkenntnis, das man immer wieder genau hier landet, egal wie oft man den Weg geht.

Noch eine Chance und noch hundert mal den ersten und zweiten Schritt gemacht, am Ende werde ich wieder enttäuscht sein.

Die Einsicht, diese lange Freundschaft nicht zurück gewinnen zu können, sorgt heute für melancholische Gedanken.

Menschen entwickeln sich weiter und manchmal in unterschiedliche Richtungen.

So bleibt mir nur , den Schnitt zu akzeptieren, das diese Freundschaft geendet ist.

Nun bin ich frei von Ärger über die Tatsache das es so ist, vielmehr versuche ich mir die guten Zeiten in Erinnerung zu rufen und die lange Zeit zu betrachten, in der wir mal „ganz dicke“ waren.

Man sollte vom Leben nicht immer für die Zukunft fordern, sondern auch mal dankbar sein, was man bekommen hat…auch wenn es jetzt hinter mir (uns) liegt.

Bin heute so ziemlich genau seit fünf Jahren in meiner aktuellen Firma tätig.

Da ich mich selbst als sehr schwierigeren Arbeitnehmer einschätze, sind fünf Jahre in einer Firma schon eine lange Zeit.

Ob es nun 6 oder gar 10 Jahre werden, daran möchte ich noch gar nicht denken. denn heute bin ich mit den Gedanken erstmal bei den letzten fünf Jahren, und wie schnell sie schon wieder um sind.

Mitten in der Nacht hat mich ein Albtraum aus dem Schlaf gerissen.

Einer der schlimmsten Albträume , die man als Vater träumen kann.

Ein Traum, bei dem man froh ist, endlich wieder wach zu sein und eine andere Realität als im Traum vorzufinden.

Ein Traum, bei dem man erstmal richtig wach werden will und dann lange nicht wieder einschlafen möchte, aus Angst, diesem Traum nochmal oder weiter zu träumen.

Ein Traum, der einen zum Nachdenken bringt, was im Leben wirklich wichtig ist.

Eigentlich wollte ich mir das Fitnessstudio heute ersparen.

Gestern Abend schon irgendwie keine Lust, heute zu gehen.

Und dann heute morgen wollte ich eigentlich lieber ausschlafen.

Doch dann war ich wach und stand auf, und ging zum Sport.

Einen kleinen faulen Schweinehund überwunden.

Zum Sport zu gehen, auch wenn die erste Euphorie nachgelassen hat, so fühle ich mich auf dem richtigen Weg.