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Trauriges Kind

Dienstag, April 10th, 2012

Heute hatte ich früher Schluß und wollte meinem Sohn eine Freude machen und ihn früher aus dem Hort abholen.
Ich schlich mich in den Garten und sah ihn ganz in sich gekehrt alleine an einer Schaukel spielen (nachdenklich).
Normalerweise ist er nur schwer aus dem Hort zu lösen, weil er sich mitten im Spiel mit seinen Schulfreunden befindet.
Heute jedoch nicht.
Mit weinerlicher Stimme erklärte er mir das er heute seine beinen einzigsten Freunde verloren hat.
Sie wollten auf einmal nicht mehr mit ihm spielen, einfach so..ohne Grund.
Genauso geknickt saß er dann bei mir auf dem Rücksitz und bis jetzt hat er seine muntere Laune nicht wieder gefunden.
Auch wenn ich ihm versicherte, das keine Freundschaft einfach so wegen nichts, innerhalb von einem halben Tag auseinander geht, drückt mir seine Stimmung doch schon sehr aufs Gemüt.
Sicherlich weis ich selbst, das dieses (Mein Freund, nicht mein Freund) gerade bei Erstklässlern binnen Stunden oder gar Minuten hin und her drehen kann und wahrscheinlich bereits morgen wieder vergessen ist und trotzdem nagt es an mir.
Ein trauriges und wortkarges Kind macht den Tag ruhiger,nachdenklicher und farbloser.
Sicherlich könnte ich das „Problem“ ganz schnell klären, in dem ich mich 20 Sekunden mit dem Vater seines Freundes kurz schließe, ob er die Ursache für diese Ausgrenzung kennt.
Auch wenn ich kurz daran dachte, das so zu lösen, schien es mir doch als als nicht ratsam, hier meinem Sohn mit seinem sozialen Umgang die Zügel aus der Hand zu nehmen.
Er soll ja lernen sich selbst zurecht zu finden, da kann ich mich nicht in Kinderfreundschaften einmischen.
Ich habe ihn meinen Standpunkt vermittelt und aus meinen Lebenserfahrungen erzählt….den Rest schafft er hoffentlich allein.
Trotzdem ist die Traurigkeit des kleinen Kerls ansteckend…aber vielleicht leide ich an der Situation mehr als er selbst?