Archive for Juli 28th, 2011

Oslo

Donnerstag, Juli 28th, 2011

Der Massenmord von Oslo beherrscht immernoch die Medien.
Auch Tage danach finde ich dazu keinen richtigen Zugang.
Auch wenn ich verstanden habe, was dort passiert ist, kann ich es irgendwo nicht fassen.
Die Vorstellung, das ein Mensch minutenlang herumläuft und Kinder tötet widerstrebt meiner Denkstruktur.
Ich meine, ich war schon oft so wütend in meinem Leben, das ich dem anderen am liebsten an die Gurgel gegangen wäre, was ich nie getan habe.
Aber eine Tat aus einer Emotion heraus kann man irgendwie noch erklären, aber das ständige erschießen von Menschen erscheint mir zu irreal, das es mit dem menschlichen Wesen vereinbar wäre.
Im Menschen selbst liegt die Hemmung einen Anderen verletzen zu können.
Umso mehr ich darüber nachdenke umso unwirklicher scheint mir diese Tat, so als wenn es sowas garnicht geben kann.

Der letzte Tag

Donnerstag, Juli 28th, 2011

Ich habe soeben meinen Sohn aus dem Kindergarten abgeholt.Das letzte Mal.
Von nun an ist er als „Ferienkind“ zu sehen, also ein Schulkind noch ohne Schulalltag.
Der Heimweg war für mich ruhiger und nachdenklicher als sonst.
Ich kann mich noch genau an seinen ersten Tag in der Kita erinnern, ich weiß noch um die Probleme die es gab, weil er nicht dort bleiben wollte.
Das sich die Zeit immer schneller um mich bewegt, ist keine neue Erkenntnis, aber sein „erwachsenwerden“ ist dann doch schon was, was noch schneller vor sich geht.
Vom Ende meiner Kindergartenzeit habe ich noch präzise Erinnerungen, die in einem Zeitstrahl bis heute reichen.
Ungewohnt..eben noch Baby und nun zu alt für den Kindergarten.
Wieder eine Lebensphase abgeschlossen.
Das Ganze stimmt mich nachdenklich und ich überlege, das die Zeit vergeht ohne das man sie zurückdrehen kann, ob ich mit ihm irgendwas versäumt habe, was mir dann zu spät einfällt und er dann einfach schon zu „erwachsen“ dazu ist.
Man bewegt sich so eingespannt in seinem Alltag, das man das Großwerden der eigenen Kinder nur in den Ecken des Alltags wahrnimmt.
So sorge ich mich, ob ich mit ihm in dieser Phase (die nun zuende ist) genug Zeit verbracht habe, genug unternommen habe.