Archive for September 12th, 2008

Hartz4 …..regiert sich selbst

Freitag, September 12th, 2008

Ein Gespräch mit einer sehr erfolgreichen „Personalbeschafferin“.

Zufällig kommen wir auf das Thema..“arm und reich“.
Sie erzählt mir die Geschichte einer Bekannten.
Diese wuchs in ihrer Gegend auf und wurde früh schwanger.
Sie hatte nichtmal ihre Lehte beendet.
Später konnte sie nicht arbeiten gehen ,weil sie eben zwei große Hunde hatte, die eben die Wohnung zerlegen würden, wenn sie den ganzen Tag außer Haus wäre.

Also können wir sagen, sie wollte nicht arbeiten.
Als sie 40 Jahre alt wurde, lud man sie…(wie schon regelmäßig die ganzen Jahre) zu einem Termin vor.
Diesmal hatte sie eine neue Sachbearbeiterin und es gab keine Ausrede mehr.
Sie bekam eine Stelle ,oder ihr Geld war „weg“.

Was konnte man ihr anbieten?
Die gute Frau arbeitet nun (zwangsweise) ein Jahr lang im Jobcenter selbst.
Zwangzig Jahre lang hat sie selbst nur „Stütze kassiert“ und nun steckt sie in einer „MAE“ im Jobcenter un kürzt anderen Hartz4.

Ich konnte das erst gar nicht glauben ,aber die kompetent wirkende Frau sagte mir ,das sei schon lange Praxis, das das JobCenter zwei drittel ihrer Besatzung selbst einstellt.

Aber wie soll denn da Menschen wirklich geholfen werden, wenn dort die Hälfte der Mitarbeiter selbst Hartz4 Leute mit Erfahrung in einer Lehre als Verwaltungsfachangestellte sind ,die dazu verdonnert werden, da ihren Dienst zu tun?

So ließ sich die gute Frau auch den „running Gag“ nicht nehmen, mir folgende Antwort auf diese Frage zu erwiedern.

„Ja..so kann es sein ,das der einen da heute noch gängelt, morgen hinter einem in der Schlange im JobCenter steht“.

Was für ein Satz.

Aber nichtmal das JobCenter geht hier mit gutem Beispiel voran, ihren gezwungenen Mitarbeitern zumindest ein angemessenes Gehalt zu zahlen, geschweige denn, einen unbefristeten Arbeitsvertrag anzubieten.

Was im kleinen nicht funktioniert, kann im Großen schon garnicht klappen.

Der Weg zur Arbeit

Freitag, September 12th, 2008

Der alltägliche Weg zur Arbeit wird nun mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück gelegt.
Aus Preis- Nerven- und Zeitgründen.
Nach ein paar Wochen glaubt man sich in einem Deja-Vu zu leben.
Schon am Bahnhof stehen immer die gleichen Leute ,die mit einem auf die gleiche Bahn warten.
Jeder steht an seinem Platz…trotz der großen Menge..ein neues Gesicht fällt sofort auf.
Die Bahn kommt und da hat nicht nur jeder eine unsichtbare Platzreservierung, sondern sogar die Einstiegsrangordnung scheint gut eingespielt zu sein.
Der Mann mit dem Kaugummi…Die Frau liest immer noch im längsten Roman von „King“….wieder sie mit ihren Zöpfen…und wieder der Typ mit seinem Fahrrad.
Jeder ist für sich und trotzdem müßte jeder den anderen kennen.
Keiner spricht.
Jeder ist mit genau dem beschäftigt, mit dem er jeden Tag um die gleiche Zeit eben
beschäftigt ist.
Mitlerweile glaube ich, mich schon jeden Tag auf die Sekunde genau aus meinem Sitz zu erheben um mich für den Ausstieg vorzubereiten.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier….