Archive for Januar 31st, 2007

Studieren…aber wohin?

Mittwoch, Januar 31st, 2007

Sehr viele Abiturienten in Deutschland wählen dann den langen Gang des Studierens.

Zuerst muß ich mal ablassen ,das ich Studiengebühren für falsch halte.

Bildung (in jedem Stadium) muß kostenfrei bleiben.

Gut nach dem 20.Semester kann man drüber reden ,ob man beschleunigende Sanktionen einführt ,aber ansonsten sollten wir froh sein ,das in Deutschland soviele den Weg wagen sich so hoch zu bilden.

Das ganze hat natürlich auch eine Schattenseite.

Ich kenne 5 Abloventen der Rechtswissenschaften (kurz Jura) die ihr Studium gut abgeschlossen haben.

Zwei davon arbeiten mitlerweile in einfachen Jobs um sich die Brötchen zu verdienen ,die anderen sind Stammkunden bei der Agentur für Arbeit..mit schlechten Aussichten.

Wenn man in einer beliebigen Stadt mal auf die Schilder an den Hauswänden guckt ,die eine nach der anderen Anwaltskanzlei anpreist ,dann weis man auch warum.

Soviel können wir gar nicht prozessieren ,wie es Anwälte gibt.

Der Markt ist einfach schon seit Jahren komplett dicht.

Und wenn in einer 120.000 Einwohnerstadt wie Heidelberg jedes Semester wieder 500 Junganwälte ins Leben entlassen werden ,dann stehen diese vor einem überfüllten Markt.

Fast das gleiche gilt für angehende Ärzte.

Als Arzt braucht man eine Lizenz die gemessen an der Einwohnerdichte verteilt wird..auch hier haben alle 1000 Einwohner mindestens ein Mediziner..ausgenommen die neuen Bundesländer.

In den Krankenhäusern ist der Bedarf an neuen Medizinern ebenfalls schon Jahre gedeckt ,ganz im Gegenteil..durch die Gesundheitsreformen sind eher noch Einsparungen im Personal vorgesehen.

In welche Zukunft steuern nun unsere neuen Akademiker?

Natürlich ist es immer als gut anzusehen ,wenn möglichst viele einen weitergehenden Bildungsweg gehen.

Aber immer häufiger werden sie in Jobs eingesetzt ,für die sie einfach überqualifiziert sind.

Für mich auf der einen Seite eine große Ressourcenverschwendung von Fachkräften.

Auf der anderen Seite kann es keine Firma geben die vieleicht 1000 Mann stark ist , in der dann 800 als Führungskräfte eingesetzt werden und die restlichen 200 in der Produktion.

Da aber der Zweig der Produktion und fast alle Jobs mit weniger Anspruch seit Jahren nach China und co exportiert werden ,müssen wir doch mit unserem höheren Bildungsstand einer großen Mehrheit der Bevölkerung etwas anfangen können.

Studieren ist in China ein Privileg für sehr wenige …dafür wird dort billig produziert.

Hier kann nicht billig produziert werden ,also wäre es doch das Beste aus Deutschland ein Land der klugen Köpfe zu machen.

Also eine Art Schwerpunktverlagerung zugunsten der hohen Dichte an Universitätsabgänger.

..in diesem Sinne…Danke fürs Lesen…