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Berliner Um- und Unbauten in der Köpenicker Altstadt

Dienstag, Dezember 19th, 2006

Kürzlich fuhr ich wieder durch Berlin und es hatte mich wiedermal in die Altstadt von Köpenick verschlagen.

Dort wird seit fast 3!! ein Straßenbau betrieben.

Auf nur einigen Huntert Metern wird der Asphalt durch Kopfsteinpflaster ersetzt ,was warscheinlich besser zum Stadtbild passen soll.

Werde Autofahrer noch Anwohner werden sich über diese Verkehrslautstärkenerhöhung und schlechteren Fahrkomfort freuen.

Aber was Stadtplaner einmal beschlossen haben.

Im Jahre 2006 (und zwar das ganze Jahr) hat man es geschafft ca 100 Meter Asphaltstraße in Kopfsteinpflaster zu verwandeln.

In gleicher Geschwindigkeit wird man in 6-7 Jahren auch noch die Restlichen Meter inklusive Straßenbahnschienen erneuert haben.

Beim näheren Hinsehen fällt auch die Arbeitsverteilung auf die Arbeitskräfte auf.

Da werden zum Beispiel die Pflastersteine von einem Parkplatz in einen LKW geladen um sie dann zur Einsatzstelle zu bringen.

Ein Arbeiter bedient den Bagger, einer wartet im LKW, ein weiterer macht den Bauzaun auf und zu ,wenn sich ein LKW nähert, ein zweiter hält sich zur Beobachtung innerhalb des Bauzauns auf ,ein weiterer beobachtet den LKW und ein letzter passt wohl auf alle anderen auf.

Für eine 10*10 Meter Bausteinlagerfläche vielleicht ein bisschen überpersonalisiert.

Genauso gucken beim Steinsetzen der Pflasterstraßen mindestens genauso viele Leute zu ,wie mit dem setzen der Steine beschäftigt sind.

Warum legt die Hundertschaft an Bauarbeitern eine Arbeitsgschwindigkeit vor ,als würde das jemand in seiner Freizeit erledigen wollen.

Nun habe ich mit mir eine Wette abgeschlossen.

Im Jahre 2011 soll das wirkliche Mamutprojekt ,der Großflughafen Berlin Brandenburg International fertig sein.

Ich bin gespannt ,welche Bauarbeiten zuerst abgeschlossen werden.

Zwar hat hier die Straße in Köpenick 2 Jahre Bauvorsprung ,und außerdem scheinen da mehr Arbeiter beschäftigt zu sein ,wie an der zukünftigen Baustelle des BBI 😉 , aber vielleicht ist das Arbeitstempo am BBI etwas zügiger.

Wie kommt es das an relativ nebensächlichen städtischen Bauvorhaben soviel Zeit und soviel Geld ins Land gehen kann und sich die Baufirma ,die den Öffentlichen Zuschlag ja mal irgendwann gewonnen hat, so viel Zeit lassen und die Kosten dermaßen explodieren lassen ?

Und an anderer Stelle wird Tag und Nacht im 3 Schicht System gearbeitet ,weil man noch schneller fertig werden will/muß?

Ich werde die beiden Baustellen mal die nächsten Jahrzehnte beobachten.

Vielleicht schafft es ja das Klein-Köpenicker- Baustellchen den BBI auch im Kostenrahmen zu übertreffen.

Die unterschiedliche Baugeschwindigkeit innerhalb eines Auftragsgebers (nämlich der Pleitestadt Berlin) ist mir unbegreiflich.

Jedem Nicht-Berliner ,der in den nächsten jahren einen Berlin Besuch plant ,sollte sich mal die Köpenicker Altstadt ansehen.

So kann man sehr gut erkennen , wie sich im Prinzip gar nichts verändert und auf der anderen Seite so viel Geld ausgegeben wird ,obwohl doch Berlin gar kein Geld hat 😉

Als Krönung der Warung und Aufwertung der Köepnicker Altstadt (deswegen sollen ja auch die Straßen im alten Look erstrahlen) kommt nun ins Zentrum der Altstadt ein sehr schöner Betonklotz Marke Bauhaus in die die Bibliothek Alt-Köpenick ihr Revier beziehen soll.

Klasse!!!

Diese Gesammtgroteske kann man nur mit einem gewissen zynischen Abstand beschreiben..

..in diesem Sinne…Danke fürs Lesen…