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Eltern sein ….ist schwer

Freitag, Dezember 8th, 2006

Wiedermal eine Nacht hinter mir,die nicht mehr als 2 Stunden Schlaf übrig hatte.

Seit November dieses Jahres geht mein kleiner Sohn in den Kindergarten, was ansich schon eine Herausforderung an sich war.

Seit dem nutzt er die Kindergartenbesuche eher dazu um sich mit allen möglichen Kinderkrankheiten zu infizieren.

Der ganze Kindergarten schnieft und hustet ja schon eine ganze Weile rum und somit stolperte sein kleines unerfahrenes Immunsystem von einer Erkältung in die andere.

Wer selber Kinder hat ,weis wie schlimm es sein kann ,wenn ein Kleinkind eine verstopfte Nase hat und versucht damit einzuschlafen.

Diesmal war es aber kein Schnupfen ,denn gestern Abend war noch alles in Bester Ordnung.

Gestern beim ins Bett bringen fiel uns dann auf ,das es sein könnte das er ein bisschen schlechter hört.

Da er ja nun eine Erkältungskette hinter sich hat ,schoben wir das dadrauf,was ja bei uns auch mal passiert,das schwere Erkältungen sich auf die Ohren schlagen.

Nachts fing er dann aber doch an sich über Ohrenschmerzen zu beklagen.

Zuerst konnten wir ihn noch beruhigen und ablenken,später brachte selbst die leise singende Mutter und das nächtliche Nickelodeon-Kinderfernsehen keine Beruhigung mehr.

Klar wer Schmerzen hat und Hundemüde ist ,will nicht abgelenkt werden.

Kinderschmerzmittel gibt es es ja für jeden Anlaß ,aber bei Ohrenschmerzen steht man als Elternteil da machtlos gegenüber.

Früher konnte ich mir nichmal vorstellen ein eigenes Kind zu haben und nun leide ich mit ihm ,als würde sich jeder seiner Schmerzen multiplizierend auf mich übertragen…wenns ihm was helfen würde, würde ich das auch aushalten,obwohl ich nicht der König im Schmerzenaushalten bin.

Da hat man seinen wimmernden und leidenden Sohn auf dem Arm und kann nichts gegen seinen Schmerz tun.

Sicherlich bleibt immer die Option einer Notfallklinik offen ,aber solange eskein wirklicher Notfall ist ,kostet es dem Kind nur die Reisestrapazen und die unangenehme Vorstellung beim Doktor.

Irgendwann hat vielleicht das Paracetamol Zäpfchen gewirkt oder er war einfach zu übermüdet um den Schmerz weiter ausweinen zu wollen.

Nun steht für meine Frau ein Kinderarztbesuch allererster Stunde an und für mich der gewohnte Weg in den Alltag.

Wer sehr und wie schnell man sich doch an die eigenen Kinder gewöhnt und dessen Wohl als bedeutender als das eigene hinstellt.

Sicherlich war mir bewußt, das sich mein Leben umstellen wird und ich auch Bedürfnisse haben werde viel meiner Person nun meinem Sohn zu widmen, aber das mein eigenes Leben mit Hobbies ,Träumen und Wünschen nun doch so zweitrangig geworden ist ,überascht mich schon.

Da entspringt ein neues Leben und man denkt es wird das eigene bereichern oder komplettieren (was ja auch irgendwie stimmt) aber dann ist es dann doch eher der Fall ,das es zum Lebensmittelpunkt wird und alles andere in die zweite Reihe rückt.

Ich kann die Leute nicht verstehen ,die ihre Elternposition (vornehmlich die des Vaters) nicht ernst nehmen oder garnicht erst haben wollen,wenn das Kind einfach schonmal da ist.

Es gibt eine Muttergefühl genauso wie es ein Vatergefühl gibt.

Wie umgehen die ihre biologische Psychologie?

Mein kleiner ist nun beim Arzt und ich gehe davon aus ,das ihm unsere weit vorangeschrittene Medizin schnell helfen kann.

Wenn dann aus der Belastung Erleichterung wird,das er Arzt sagt :Wird schon wieder und die Schmerzen sind nun weg….dann micht sich auch bald wieder das Gefühl, das wir Glück hatten.

Es läßt sich bei mir nie vermeiden in solchen Situationen an die Schieflage der Welt zu denken.

Irgendwo auf dieser Welt (vermutlich im vergessenen Afrika) hat jetzt in diesem Augenblick ein Paar das gleiche Problem mit ihrem Kind…für die gibts aber keine High Tech Medizin, da heißt es abwarten und hoffen.

Richtig Krank war mein kleiner zwar noch nicht ,aber der Gedanke ,das die Kinder von manchen Vätern sterben müssen ,weil das Geld für ein Medikament nicht da ist….das gleiche Geld,was ich jetzt an Strom verbraucht habe um diesen Blogeintrag zu schreiben…….vielleicht war es ja nicht umsonst.

Spenden bringt nicht viel…das müsen wir langsam gelernt haben…ein Umdenken wäre angesagt…jeder der leidende Kinder in Arfika sieht,muß sich doch dabei an seine eigenen Erinnert sehen.

Schließlich ist es nur einfach reines Glück ,das wir nicht in Arfika sitzen und uns beim Sterben der Kinder filmen lassen müssen..und auch das tun wir nur in der Hoffnung ,das diese Bilder ,in der reichen Welt etwas ändern könnten……

In diesem Sinne…