10 Jahre Bloggerei

Es wird nächste Woche passieren.
Dann wird sich der Tag das zehnte mal wiederholen, an dem ich angefangen habe, meine Gedanken (und das was ich dafür halte) in mein Blog zu stellen.
Ganz gegen meine Art, bin ich bis heute nicht davon abgewichen, hab mich nicht einmal vom Aus meines Bloghosters aus dem Konzept bringen lassen und habe nun die Regie selbst übernommen und habe meinen Blog mit WordPress den Tod von Blog.de überleben lassen.
Warum ich schreibe, weis ich mittlerweile, denn mir geht es (fast) gar nicht um das gelesen zu werden oder möglichst viele Menschen zu treffen und schon gar nicht möglichst viele Meinungen.
Bis heute hat das Schreiben für mich einen selbsttherapeutischen Charakter.
Auf der einen Seite hinterlasse ich hinter mir eine digitale Spur meiner Gedanken und Gefühle, auf der ich selbst ab und zu mal zurückblicke, wann ich wo war und wie ich mich dabei gefühlt habe. Neben der Tagebuchfunktion hat dieses noch den angenehmen Beigeschmack , das die Sache offen liegt, für jeder man lesbar…jederzeit.
Dieses gibt das Gefühl, etwas bleibendes zu schaffen, und sei es nur der Gedankenmüll, der bis zum letzten Tag in den Weiten des Internets liegt und mich damit überdauert hat.
Was mir am meisten hier das Gefühl von „zu Hause“ gibt, ist die Faszination, das alles hier geschriebene irgendwie weg von der Seele ist. Selbst das größte Problem scheint irgendwie geteilt und weggeschrieben, wenn ich es hier von mir gelassen habe. So funktioniert mein Blog, wie ein großer Bruder der immer ein offenes Ohr hat und immer zuhört und mir damit meine Last nimmt.
Im Kern gibt es jedoch den Gedanken, das meine Gedanken immer wieder von jemanden aufgeschnappt werden und egal, wie belanglos sich das alles liest, vielleicht irgendwas bei einem anderen Menschen bewirkt, bewegt und damit verändert und im Idealfall sogar bereichert.
Vielleicht gibt es Ihn oder Sie, die sich durch einen Gedanken bestätigt oder verstanden fühlt oder sich vielleicht der Angst genommen sieht.
Der Traum, man könnte mit seinen Gedanken etwas bewirken und sei es noch so subtil, ist eigentlich der Kern meines Bestrebens, so viel wie möglich von meinem Inneren selbst offen zu legen.
Der Idee die Mauern der Scham zwischen uns einzureißen und uns offen über unser Innerstes auszutauschen…von Mensch zu Mensch.
Und dieser Traum wärmt mich nun bald schon seit 10 Jahren….

Comments are closed.